Vom Frühling bis weit in den Spätherbst kann man sich im Garten an der üppigen Blütenpracht der Natur erfreuen. Wenn der Winter beginnt, ist im Garten nicht mehr viel von dieser Farbenvielfalt zu sehen. Dann ist es schön, wenn wenigsten in der Wohnung blühende Pflanzen ein wenig die Erinnerung an die warme Jahreszeit wachhalten. Mit einem besonders eindrucksvollen Farbenfeuerwerk übernimmt diese Rolle die Amaryllis.
Zwar ist die tropische Pflanze mit dem botanischen Namen Hippeastrum eigentlich keine echte Winterblüherin, doch durch einen Kälte-Trick der Gärtner treibt sie in unseren warmen Wohnzimmern schon Monate vor ihrer eigentlichen Zeit aus und erfreut uns Menschen mit ihrer Grandiosität. Und das ist keinesfalls übertrieben: Aus einer unscheinbaren und zugleich aufgrund ihrer Größe eindrucksvollen Zwiebel wächst in nur wenigen Wochen ein dicker Stiel, auf dessen Ende sich mehre Knospen bilden. Sobald sich diese öffnen, verschlägt es einem die Sprache: So prächtig und stolz wie eine Königin präsentieren sich imposante, farbintensive Blüten mit samtiger Oberfläche. Neben klassischen Sorten wie der „Grand Diva“ in tiefem Rot oder der „Polar Belle“ in Schneeweiß gibt es die Amaryllis auch in warmem Orange, frechem Pink und frischen Grüntönen. Manche Blüten zeigen sich zart und pastellig, andere knallig und auffällig. Mehrfarbige Variante beeindrucken zusätzlich mit interessanten Mustern: Bei der „Fairytale“ beispielsweise geht ein grünes Herz in eine rotweiße Maserung über. Etwas weniger wild zeigt sich die „Picotee“ perfekt: ganz in Weiß mit klaren roten Rändern.
„Ich persönlich bin Fan der ‘Gervase‘ mit ihren wunderschönen rot- und rosafarbenen Streifen“, schwärmt Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek vom niederländischen Unternehmen Fluwel. „Und es fasziniert mich immer wieder, welche Überraschungen Mutter Natur für uns bereithält: Diese Sorte ist nämlich keine gezielte Züchtung, sondern eine spontane Mutation aus einer roten Variante.“
Doch nicht nur aufgrund ihrer Blütenfarben sind Amaryllen die Stars des Winters. Auch in Bezug auf ihre Form haben sie viel zu bieten. Neben den einfachen Varianten gibt es auch gefüllte, die besonders opulent und romantisch wirken. Beide sind vor allem in sattem Rot absolute Verkaufsschlager während der Adventszeit. Besonders extravagant kommen die sternförmigen Amaryllen daher. „Diese zeigen sechs schmale Blütenblätter, die sich stolz in alle Richtungen recken und einen weihnachtlichen Stern formen“, so van der Veek. „Etwas ganz Besonderes sind hier die ‚Emerald‘ oder die ganz neue ‚White Nile‘. Beide zeigen eine intensiv grüne Mitte, die sich nach außen hin in einem cremefarbenen Ton verliert.“ net