Schon in alten Zeiten galt Klee als Glücksbringer – insbesondere der vierblättriger. Schließlich ist vierblättriger Klee in der Natur extrem selten. Nur eines unter Tausenden von Kleeblättern ist vierblättrig. Im Volksglauben war es die Kreuzform der vier Blättern, die der Pflanze besondere Schutzkräfte verschaffte, um böse Geister abzuwehren und Glück in das Leben der Finder zu bringen. Die vier Blätter zeigen in die vier Himmelsrichtungen und symbolisieren die vier Elemente: Erde, Wasser, Feuer und Luft. Hinzu kommt, dass der Klee ein wichtiges Viehfutter ist und die Bodenfruchtbarkeit verbessert.
Heutzutage gibt es vierblättrigen Glücksklee gerade in den Tagen vor Silvester vielerorts zu kaufen. Dabei handelt es sich allerdings um eine aus Mexiko stammende Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Oxalis tetraphylla, eine Art aus der Gattung Sauerklee. Die Pflanzen können ausgewachsen bis zu 40 Zentimeter hoch werden. Die Blätter sind innen rotbraun und außen grün. Die Töpfchen im Supermarkt sind oft mit weiteren Glückssymbolen geschmückt und werden gerne verschenkt. Oft überstehen die Pflänzchen die Zeit nach dem Jahreswechsel allerdings nur kurz und landen dann bald auf dem Kompost oder in der Biotonne.
Dabei könnte der mexikanische Einwanderer sehr wohl, nachdem er als nicht ganz frostharter Südländer die Zeit bis zu den Eisheiligen im Mai auf der Fensterbank verbracht hat, einen Platz im Garten finden. Dazu muss der Glücksklee allerdings pfleglich behandelt werden, darf vor allem nur gelegentlich gegossen werden. Im Garten dann könnte Oxalis tetraphylla zu einem wirklichen Schmuckstück werden, denn im Sommer bildet die Pflanze hübsche rötliche Blüten. Hübsch anzusehen ist es auch, wenn die Blätter sich bei Dunkelheit oder beginnendem Regen schließen. Weltweit gibt es vom Klee rund 245 verschiedene Arten. Bei uns heimisch sind unter anderem die Sorten Rotklee, Weißklee und Hornklee. Der Gewöhnliche Hornklee (Lotus corniculatus) hat sonnengelbe Schmetterlingsblüten und ist eine wertvolle Nektarpflanze für Wildbienen und Schmetterlinge. Allerdings kann er sich auch rasch vermehren und zum Beispiel im Rasen verbreiten. Auch der Weißklee (Trifolium repens) macht sich gern im Rasen breit. Durch seinen gedrungenen Wuchs bleibt er vor den Messern des Rasenmähers meist verschont und kann sich über seine Ausläufer schnell flächig ausbreiten. Der Klee breitet sich vor allem auf nährstoffarmem Rasen stark aus. In einer Symbiose mit Bakterien kann Weißklee sozusagen seinen eigenen Dünger produzieren und ist damit dem Rasen überlegen. Regelmäßiges Düngen verschafft dem Rasen Vorteile und drängt den Klee zurück, wenn man gleichzeitig vertikutiert und den Rasen nicht zu kurz mäht. Die meisten Kleesorten wachsen nämlich bei starkem Lichteinfall besonders gut. Eine Schnittlänge von vier bis fünf Zentimeter ist optimal.
Beim vierblättrigen Klee aus Mexiko ist keine unkrautartige Verbreitung zu befürchten. Spätestens mit den ersten Frösten verschwindet die Pflanze, wenn sie nicht im Topf ins Haus geholt wurde. net