„Für alle Beteiligten nur Vorteile“
Lindenapotheke in Wittenberge hat jetzt eine
automatische Abholstation

Claudia Schulz, Inhaberin der Linden-Apotheke, an der Abholstation.Foto: Privat/Linden-Apotheke
Wittenberge. Wem ist es nicht schon passiert? Das benötigte Medikament ist in der Apotheke derzeit nicht verfügbar. Es soll zwar spätestens ein paar Stunden später geliefert werden können. Aber der Abholtermin passt gerade nicht in den persönlichen Terminplan und später ist die Pharmazie vielleicht schon geschlossen. In der Linden-Apotheke in Wittenberge ist das alles seit ein paar Wochen kein Problem mehr. Das Geschäft verfügt inzwischen über eine Abholstation, aus der die benötigten Medikamente 24 Stunden täglich, also auch am Wochenende abgeholt werden können. „Eine solche Station hat eigentlich für alle Beteiligten nur Vorteile“, sagt Inhaberin Claudia Schulz, die die Apotheke mittlerweile seit 2023 leitet. Damals hatte sie das Geschäft von Ulrike Patzer übernommen, die 30 Jahre nach der Eröffnung der Linden-Apotheke 1993 in den Ruhestand wechseln wollte.

Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand. Er spart nicht nur Zeit, sondern kann sein Medikament rund um die Uhr unabhängig von den Öffnungszeiten abholen. Auch die Apotheke muss nicht nur weniger Zeit aufbringen. Eventuelle Botendienste - die natürlich parallel weiterhin möglich sind - haben sich teils erübrigt und dringend gebrauchte Mitarbeiter können sich anderen Aufgaben widmen. „Ich musste ohnehin die benachbarte Nachtdienstanlage erneuern“, schildert Claudia Schulz. Das Abholfach, etwa in der Größe eines Bankautomaten im Schaufenster der Apotheke in der Friedrich-Ebert-Straße in Wittenberges Zentrum öffnet sich nach Eingabe eines Codes auf dem Touchscreen-Bildschirm. Diesen Code findet der Kunde auf einem Abholschein vor, den er nach Bestellung über eine App, SMS oder per E-Mail erhalten hat.

Dreimal am Tag bringt ein Lieferdienst die Medikamente. Diese werden von den Mitarbeitern der Apotheke in eines von 30 vorhandenen Fächern und dann auf Eingabe des Codes in die Abholklappe einsortiert. Voraussetzung ist natürlich, dass die Kosten für das Rezept und gegebenenfalls das Präparat vorher vom Kunden per PayPal abgeglichen wurden.

„Für uns ging es darum, parallel zur Medikamentenversorgung im direkten Kundenkontakt, der im Grunde unersetzbar bleibt, eine zusätzliche Möglichkeit aufzubauen“, sagt Claudia Schulz zu ihren Beweggründen für die Installation der Abholanlage. Mit ihr selbst kümmern sich insgesamt elf Kollegen um das Geschäft, das neben Pharmaka auch einen kleinen Bereich mit Wohlfühlartikeln inklusive Kosmetika samt Beauty-Sprechstunde umfasst.

Die 34-jährige in Perleberg geborene Claudia Schulz ist in Wittenberge aufgewachsen und hat in Greifswald Pharmazie studiert. Vor der Übernahme der Linden-Apotheke war sie bereits in anderen Pharmazien tätig und lebt mit ihren dreijährigen Zwillingen sowie ihrem Mann in Wittenberge. gd

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