Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand. Er spart nicht nur Zeit, sondern kann sein Medikament rund um die Uhr unabhängig von den Öffnungszeiten abholen. Auch die Apotheke muss nicht nur weniger Zeit aufbringen. Eventuelle Botendienste - die natürlich parallel weiterhin möglich sind - haben sich teils erübrigt und dringend gebrauchte Mitarbeiter können sich anderen Aufgaben widmen. „Ich musste ohnehin die benachbarte Nachtdienstanlage erneuern“, schildert Claudia Schulz. Das Abholfach, etwa in der Größe eines Bankautomaten im Schaufenster der Apotheke in der Friedrich-Ebert-Straße in Wittenberges Zentrum öffnet sich nach Eingabe eines Codes auf dem Touchscreen-Bildschirm. Diesen Code findet der Kunde auf einem Abholschein vor, den er nach Bestellung über eine App, SMS oder per E-Mail erhalten hat.
Dreimal am Tag bringt ein Lieferdienst die Medikamente. Diese werden von den Mitarbeitern der Apotheke in eines von 30 vorhandenen Fächern und dann auf Eingabe des Codes in die Abholklappe einsortiert. Voraussetzung ist natürlich, dass die Kosten für das Rezept und gegebenenfalls das Präparat vorher vom Kunden per PayPal abgeglichen wurden.
„Für uns ging es darum, parallel zur Medikamentenversorgung im direkten Kundenkontakt, der im Grunde unersetzbar bleibt, eine zusätzliche Möglichkeit aufzubauen“, sagt Claudia Schulz zu ihren Beweggründen für die Installation der Abholanlage. Mit ihr selbst kümmern sich insgesamt elf Kollegen um das Geschäft, das neben Pharmaka auch einen kleinen Bereich mit Wohlfühlartikeln inklusive Kosmetika samt Beauty-Sprechstunde umfasst.
Die 34-jährige in Perleberg geborene Claudia Schulz ist in Wittenberge aufgewachsen und hat in Greifswald Pharmazie studiert. Vor der Übernahme der Linden-Apotheke war sie bereits in anderen Pharmazien tätig und lebt mit ihren dreijährigen Zwillingen sowie ihrem Mann in Wittenberge. gd