Im Winter erfreuen uns die Zimmerpflanzen nicht nur mit ihren grünen Blättern, sie verbessern auch das Raumklima, indem sie die Luft mit Sauerstoff und Feuchtigkeit anreichern. Manchmal kränkeln sie allerdings, weil sie unter Lichtmangel und der trockenen Heizungsluft leiden. Hinzu kommt eine stärkere Staubbelastung in der kalten Jahreszeit. Die Heizkörper sorgen für einen Luftstrom, der Staubteilchen in der Wohnung verteilt – und damit auch auf den Blättern der Pflanzen. Damit kommen sie noch schwerer an das ohnehin spärliche Sonnenlicht, das sie für die Photosynthese benötigen.
Es lohnt sich daher gerade jetzt im Winter, den Zimmerpflanzen ein wenig mehr Pflege zukommen zu lassen. Besonders bei großblättrigen Pflanzen ist es gut, alle paar Wochen mit einem weichen Staubtuch über die Blätter zu wischen. Es ist auch möglich, die Blätter mit nicht zu kaltem Wasser sanft abzuduschen. Der Staub wird dadurch abgespült. Die Pflanzen wirken nicht nur frischer, sie wachsen auch wieder kräftiger. Aber Achtung: Nicht jede Pflanze verträgt die Blattdusche. Usambaraveilchen und andere Pflanzen mit weichen, behaarten Blättern sind da empfindlich. Weil ihre Blätter nicht schnell abtrocknen können, sind Fäulnisprozesse möglich. Pflanzen mit glatten Blättern profitieren dagegen von der Dusche. Damit der Wurzelballen nicht durchfeuchtet wird, kann er mit einer Kunststofffolie umhüllt werden.
Viele der Arten, die wir auf der Fensterbank kultivieren, stammen ursprünglich aus tropischen Ländern. Dort sind sie an ein dauerhaft feuchtes Klima mit einer Luftfeuchtigkeit von 70 oder 80 Prozent gewöhnt. Diese Werte erreichen wir in der Wohnung nie, aber im Winter zeigt das Hygrometer aufgrund der trockenen Heizungsluft oft nur 30 Prozent oder weniger an. Solche dauerhaft trockene Luft kann dazu führen, dass die Zimmerpflanzen braune Blattränder bekommen. Verhindern lässt sich das am besten durch regelmäßiges Besprühen der Blätter mit einem Zerstäuber. Dafür sollte möglichst aufgefangenes und auf Zimmertemperatur erwärmtes Regenwasser verwendet werden oder alternativ destilliertes Wasser. Durch Leitungswasser könnten die Blätter Kalkflecken bekommen.
Mit Vorsicht zu verwenden sind sogenannte Blattglanzmittel, die Blätter gegen Verstauben schützen und ihnen einen schönen Glanz verleihen sollen. Manche Arten reagieren empfindlich auf diese Behandlung. Das gilt ebenfalls für Hausmittel wie Bier, Milch oder Pflanzenöle.
Die Heizungsluft im Winter kann die Zimmerpflanzen auch empfindlicher für Schädlinge wie Schildläuse oder Spinnmilben machen. Sie können sich schnell vermehren und die Pflanzen dadurch stark schädigen. Möglicherweise greifen sie dann auch auf benachbarte Pflanzen über. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig vor allem die Blattunterseiten zu kontrollieren. Blattläuse können gut mit einem feuchten Tuch abgewaschen werden. Ein Hausmittel gegen hartnäckigen Befall ist eine Schmierseifenlauge, mit der die Pflanze über mehrere Tage regelmäßig besprüht wird. net