Christian Fenske, Leiter des Geschäftsbereichs II (Wirtschaft, Bau und Kataster) der Prignitzer Kreisverwaltung, und Philipp Staskowiak, Sachbearbeiter Projektmanagement / Breitbandausbau, fuhren nach Berlin, um die Bescheide direkt vom Bundesminister Volker Wissing zu erhalten. Nun muss jedes Los europaweit ausgeschrieben werden. Endgültig bewilligt werden die Mittel, wenn die Ausschreibung erfolgreich abgeschlossen wird. Danach kann der Auftrag in den einzelnen Losen vergeben werden.
Der Ausbau wird frühestens 2026 beginnen und nicht vor 2030 abgeschlossen sein. Um folgende Gebiete handelt es sich: Los 1: Putlitz, Triglitz, Kümmernitztal, Gerdshagen, Marienfließ, Meyenburg, Halenbeck-Rohlsdorf, Pritzwalk (2775 Adressen, bei denen der Anschluss gefördert werden kann), Los 2: Berge, Pirow, Gülitz-Reetz, Groß Pankow, Gumtow (2710 Adressen), Los 3: Lenzerwische, Lenzen, Lanz, Cumlosen, Weisen, Karstädt, Perleberg (3727 Adressen).
Die Aufteilung der Lose stand am Ende eines Markterkundungsverfahrens, das am 29. August vergangenen Jahres beendet wurde. Dieses ergab ein weiteres Ausbaupotenzial von insgesamt 12 912 Adressen, welche mangels Wirtschaftlichkeit nicht im eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekommunikationsunternehmen (TKU) erschlossen werden – sprich: Bei denen das Legen eines Breitbandanschlusses förderfähig ist. Diese Adressen wurden auf vier Ausbaugebiete (Lose) aufgeteilt. Am 27. September 2024 wurden die Förderanträge für die vier Lose gestellt. Wie der Landkreis im Dezember 2024 vom Land erfahren hatte, gab es einzig für Los 4 noch keine vorläufige Bewilligung. Dieses umfasst Wittenberge, Breese, Bad Wilsnack, Rühstädt, Legde-Quitzöbel und Plattenburg (3700 Adressen). Perspektivisch kann aber auch das Los 4 Gegenstand eines neuen Förderantrages des Landkreises sein.
Laut dem Projektträger des Bundes ist ein neuer Förderaufruf im Zeitraum Januar bis September 2025 geplant. Insgesamt sind Investitionen im Umfang von fast 110 Millionen Euro angepeilt.
Dank der Fördermittel von Bund und Land können mindestens 90 Prozent der Kosten abgedeckt werden. Den verbleibenden Rest in Höhe von maximal 4,34 Millionen Euro wird gemäß Beschluss des Kreistages vom 5. Dezember 2024 der Landkreis Prignitz übernehmen. Die Eigenanteile des Landkreises für die verschiedenen Lose variieren in Abhängigkeit der Finanzkraft. Los 2 kann aufgrund der hohen Förderquote des Bundes und der kompletten Aufstockung des Landes auf 100 Prozent ohne Eigenmittel finanziert werden. Für Los 1 und 3 (und auch für das noch nicht bewilligte Los 4) liegt der Anteil der Eigenmittel des Landkreises bei 5 Prozent der Kosten. Neben dem geförderten Ausbau bauen Telekommunikationsunternehmen nach aktuellem Planungsstand weitere 4978 Adressen eigenwirtschaftlich aus. dre