Den größten Zulauf verzeichnete das Fach der klassischen Landwirtsausbildung, die in Brandenburg seit August 2022 auf Grundlage eines novellierten Rahmenlehrplans an vier Berufsschulen im Land vermittelt wird. Hier stieg die Anzahl der Azubis des 1. Lehrjahrs von 177 im Jahr 2023 auf 206 im Jahr 2024. „Ich bin Landwirtin geworden, weil ich draußen in der Natur arbeiten wollte, weil ich sehe, was ich mit meinen Händen schaffe, weil ich darauf Einfluss nehmen kann und am Ende ernte, worauf ich ein Jahr lang hingearbeitet habe“, erklärt Theresa Korn von der Agrargenossenschaft Drahnsdorf eG ihre Motivation. Sie ist beste Azubine Landwirtschaft in Brandenburg im Jahr 2023.
Weniger Hoffnungen auf Fachkräftezuwachs können sich aktuell die Tierhaltungsbetriebe machen. Für die Ausbildung Tierwirt/in Rinderhaltung entschieden sich nur noch 27 Schulabgänger, im vergangenen Jahr waren es noch 31. Dramatisch ist die Nachwuchslage in der Schweinehaltung. Seit 2022 traf kein Azubi mehr die Wahl für eine Lehre in dieser Fachrichtung. „Eine Folge der Situation unserer Schweinehaltung im Land“, analysiert Henrik Wendorff, der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg. „Wir können in dieser Sparte den jungen Menschen im Moment kaum eine strahlende Zukunft vermitteln. Umso mehr werbe ich für die Ausbildungsplätze in unseren schweinehaltenden Betrieben, in denen exzellent ausgebildete Teams in modernen, tierwohlgerechten Ställen mit sehr viel Freude arbeiten. Ich lade die jungen Leute ein: schaut euch in den Sozialen Medien die Berichte unserer Betriebe an und macht euch ein Bild! Die Arbeit mit den Tieren ist eine Bereicherung.“
Die Zahlen der neu abgeschlossenen Berufsausbildungsverträge in der Landwirtschaft werden von der Zuständigen Stelle Berufliche Bildung am Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg (LELF) erhoben. WS