Märzsommerdag

Der Wochenspiegel veröffentlicht in loser Folge Texte auf Plattdeutsch. Unterstützt werden wir dabei vom Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V. sowie vom Plattdeutschen Stammtisch Wittstock. Dafür vielen Dank! Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Wochenspiegel-Team

Wat leggt so warm sick aewer’t Land

nah all dei grote Küll?

Dat is, as wenn ’t in ’n Märzenmaand

all Sommer warden süll.

So sachten geiht un weiht de Wind

hen aewer Gorn und Feld,

röppt hier ’ne Blaum un dor en Blatt

ganz liesen in die Welt.

Un ierst dei Sünn, dei grote Stiern,

wat lacht dei hell von ’n Häben!

Nu söl’n in ’n Stratengraben sick

woll Ies un Snei bald gäben.

Ne ganz lütt Meis’ singt all von Leiw’,

ein Leid, so säut un klor,

un gistern seeg’n mien Jung un ick

all ’n jungen Hasen gor.

Ne, ne, Fründ Winter, nu is ’t ut

mit dienen witten Tand,

dei März mit Sünn un Sommerdag

jagt di bald ut dat Land.

Un is dei März allein tau swack,

April un Mai stahn prat,

ick rad di gaut, giff up dei Sak,

tau ’n Dickdaun is ’t tau lat!

Richard Giese
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