Er freut sich, dass nun jeder Perleberger und jeder Besucher der Rolandstadt an dieser Stelle ein Stück Stadtgeschichte nachvollziehen könne. „Die Stele ist ansehnlich und modern, trotzdem passt sie in dieses Viertel“, so der Bürgermeister. „Sie informiert beidseitig unter anderem über die archäologischen Ausgrabungen auf dem St.-Nicolai-Kirchplatz, der Nicolaikirche und der Bebauung der Nicolaistadt im Mittelalter.“ Die hier zu lesenden Texte sind in Zusammenarbeit mit Thomas Hauptmann, Büro für Archäologie und Baudenkmalpflege, Gordon Thalmann, Sachbereichsleiter Denkmalschutz des Landkreises Prignitz, und Torsten Foelsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg, entstanden.
Bürgermeister Axel Schmidt und Bauamtsleiter Hagen Boddin bedanken sich nicht nur bei den drei Autoren, sondern bei allen Beteiligten: So bei Landschaftsplaner Franz Beusch, der die „Grüne Mitte“ entworfen und die Suche nach dem geeigneten Standort für die Tafel unterstützt sowie den Lage- und Fundamentplan erstellt hat. In Zusammenarbeit mit der Werbeagentur „Reklame Schaub“ wurde die Stele entworfen. Das Unternehmen hat anschließend das Layout erarbeitet. Der Perleberger Maurermeister Tino Hellwig schuf das Fundament. Realisiert wurde das Projekt unter Begleitung der BIG Städtebau GmbH.
„Unter den Steinen befindet sich ein verborgenes Stadtarchiv“, so Gordon Thalmann. „Was einst nicht aufgeschrieben wurde, liegt jetzt als Information vor, gilt es zu archivieren und der Nachwelt zu erhalten.“ Thomas Hauptmann ergänzt, dass sich das Ergebnis der Grabungen sehen lassen könne. So wurden hier nicht nur die Grundmauern der Kirche gefunden, sondern auch ein Friedhof nachgewiesen, ein Brunnen und mittelalterliche Gebäude. Der Chronik der Rolandstadt „kann somit ein bisher ungeschriebenes Kapitel Stadtgeschichte hinzugefügt werden“, sagt er. Für die Stadtführerin Christa Bracklow wird mit der Kirchenskulptur und der Informations-Stele Stadtgeschichte anschaulicher. „Hier haben die Besucher reale Anschauungsmöglichkeiten, sind nicht nur auf ihre Fantasie angewiesen“, sagt sie.
Bauamtsleiter Hagen Boddin zeigt sich zufrieden mit diesem finalen Abschluss des Quartiers: „Die Stele gibt dem interessierten Besucher einen Überblick über die Funde aus der Bauphase und die ehemalige Kirche, die genau an dieser Stelle stand und so dramatisch unterging“. Das danebenstehende Bronzemodell von Bernd Streiter visualisiert die Sankt-Nicolai-Kirche als eine Fiktion und mag die Fantasie der Besucher, Anwohner sowie der Perleberger Bürgerinnen und Bürger anregen.“ Gefördert wurde das Vorhaben über das Programm „Lebendige Zentren“ der Städtebauförderung. dre