Grappen

Der Wochenspiegel veröffentlicht in loser Folge Texte auf Plattdeutsch. Unterstützt werden wir dabei vom Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V. sowie vom Plattdeutschen Stammtisch Wittstock.Dafür vielen Dank! Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Wochenspiegel-Team

Leewe Plattfrünn! Kenn’n ji dat? As ik ne lütte Deern wär, hett mien Grotmutter liekers seggt: „Hest werrer Grappen in’n Kopp?” Meent hett se dormit „Flausen” orrer „Unsinn”. Awer nu in’t Fröhjohr kunn dat sien, dat ok öller (Frugens- un) Mannslüüd Grappen in’n Kopp krägen – dunn meent dat woll „wunderliche Gedanken”. Vun de Oart Grappen vertellt düsse lütte Geschicht.

Leewe Grööte vun de Klöndischrunn’ ut Wittstock,
Andrea Müllenberg
Grappen

De Sünn geiht unner. – Up mien Bänk

sitt ik, den’ Hund in’n Arm.

Sacht kümmt de Nacht ... un wat ik denk,

makt mi dat Hart so warm.

Ik stell mi vör, mien Nawersfru

sitt hier – un nich de Hund –

wi beid alleen – up du un du –

wur rot lücht’ mi ehr Mund.

Oh ja, ik fäuhl, sei hett mi giern,

dat wür ik lang’n gewohr.

Doch glöw ik, sei deed sich verfiern*,

stünn ik verlägen dor,

säd ehr, wur ’t in mi burrt un dreiht,

wur sei mien Hart entzückt ­

wurhen mien Sähnen, Sinnen geiht ...

Sei hüll mi för verrückt!

Har sei in mien Gedanken läst,

mien Dröm’, mien innig Bäben, -

wier sei enttäuscht un trurig wäst

un har ein’n Korf mi gäben!

Denn ehr Gefäuhl för mi, dat ’s wiß,

so apen, reiden, fien,

von ganz, ganz anner Oort doch is –

ik künn ehr Opa sin!

So sitt ik still hier up mien Bänk,

den’ Hund in’n Arm un froh,

dat keinein mitkriggt, wat ik denk –

un dat ’s ok bäder so!

Helmut Hillmann

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