Perleberg. Eine unbeschwerte Zeit am Meer. Sand unter den Füßen, glitzerndes Wasser, Sonne auf der Haut, Spaß und Spiel. Für manche Kinder gehören Momente wie diese selbstverständlich zu ihrem Leben. Für die fünf jungen Bewohner der AWO-Wohngemeinschaft in Perleberg sind sie etwas ganz Besonderes. Dank einer Spende des Lions Clubs Perleberg kann die Gruppe in diesen Sommer Ferien am Meer verbringen, im Ostseebad Rerik. In der Wohngruppe leben Kinder und Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen nicht dauerhaft bei ihren Herkunftsfamilien wohnen können.

Birgit Pieper leitet die Wohngruppe seit 15 Jahren. Als sie Anfang des Jahres die Reise buchen wollte, war das Budget eigentlich zu knapp. Doch die Kinder hatten diesen Wunsch so oft geäußert, dass Pieper kurzerhand den Vorvertrag unterschrieb – in der Hoffnung, dass sich eine Lösung finden wird. Die kam, als Ralf Brehmer, Präsident des Lions Clubs Perleberg, zum Telefon griff. „Wir wollten wissen, ob wir in diesem Jahr wieder helfen können“, sagt Brehmer. Bereits vor zehn Jahren hatte der Club eine Ferienreise der AWO-Gruppe unterstützt. Die Verbindung zu Pieper und ihrem Team ist seitdem nie abgerissen. Auch diesmal waren sich die 24 Mitglieder des Service-Clubs schnell einig: Sie wollen die Gruppe unterstützen. Am Ende kamen 3000 Euro zusammen. Der Lions Club Perleberg ist umtriebig: Er fördert regionale Projekte und Vereine, organisiert regelmäßig Benefizkonzerte. Der Club hat auch einen Förderverein, der Spenden für verschiedene Zwecke übergibt.

Birgit Pieper freut sich sehr darüber, dass den Kindern ein besonderes Ferienerlebnis ermöglicht wird. Ralf Brehmer betont, dass es dem Club darum gehe, Sinnvolles zu tun. Der Lions-Leitspruch „We serve“ ist für ihn keine leere Formel: „Wir wollen der Gemeinschaft dienen, ganz konkret und direkt.“

Für Brehmer ist es bereits die zweite Amtszeit als Präsident des Clubs. Eine Begegnung mit Birgit Pieper ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben: „Sie sagte damals, es sei, als würde einem jemand einen Eimer voll Glück ins Gesicht schütten.“ Auch die Freude der Kinder habe den Club nachhaltig beeindruckt. „Wir wissen, wie engagiert Frau Pieper und ihr Team arbeiten“, sagt Brehmer. „Sie begleiten die Kinder 365 Tage im Jahr – Tag und Nacht. Dafür ziehe ich meinen Hut.“ Viele Kinder leben dauerhaft in der Einrichtung, einige kehren regelmäßig in ihre Herkunftsfamilien zurück. Alle erleben in der Wohngruppe ein stabiles und fürsorgliches Umfeld.

Neben der AWO-Gruppe unterstützt der Club weitere Projekte. Die Arbeit vor Ort liegt den Mitgliedern besonders am Herzen. Und so dürfen sich die Kinder der AWO-Wohngruppe nun auf eine Woche Sonne, Sand und Meeresluft freuen. Ein kleiner Sommertraum. dre