Hoch, weit und schräg

Comedy-Artist Jean Ferry bringt die Besucher ganz ohne Worte zum Lachen

Comedy, Slapstick und wilde Akrobatik: Jean Ferry bringt die Zuschauer zum Lachen.Fotos: Jean Ferry (2), Adobe Stock/Corinna, Adobe Stock/Tamara Sales
Pritzwalk. Das Gelingen und das Missgeschick liegen im Leben oft näher beieinander, als man sich eingestehen will. Manchmal dreht man vermeintlich souverän in luftigen Höhen des Daseins seine Runden – bis ganz plötzlich eine kleine Bruchlandung folgt. Clowns und Artisten führen uns dieses Wechselspiel mitunter virtuos vor Augen. Auch die Bühnenfigur von Jean Ferry nimmt mal einen Umweg zum Ziel – im sauber kontrolliertem Kontrollverlust.

Am Samstag, dem 14. Juni, wird der Pritzwalker Marktplatz zur Bühne für komödiantische Akrobatik: Jean Ferry, Meister der witzigen Einlagen auf dem Trampolin, präsentiert im Rahmen der Pritzwalker Festtage ein Programm, das ganz ohne Worte auskommt – und trotzdem viel zu erzählen hat. Mit einer Mischung aus Artistik, Slapstick und verblüffender Körperkomik unterhält er Kinder wie Erwachsene.

Jean Ferry springt nicht einfach Trampolin – er zelebriert auf der elastischen Bühne eine Form der Erzählkunst. Seine Figur sei ein wenig „angelehnt an Mister Bean“ erzählt der Berliner Künstler. Komische Mimik und ein ganzes Panorama an Stunts und Missgeschicken gehören dazu. Dabei schaut seine clowneske Bühnengestalt zunächst so harmlos aus der Wäsche, beziehungsweise hinterm Trampolin hervor: „Ich zeige das dööfste Gesicht der Welt!“, sagt er lachend.

Klar: Was wie pures Chaos aussieht, ist in Wahrheit detailgenaue Inszenierung. In seiner Show zeigt Jean Ferry im gespielten Nichtskönnen Saltos, Bauchklatscher, absichtliche Fehltritte. Seine Akrobatik verbindet er mit Comedy-Elementen und kleinen magischen Momenten. Die Zuschauer sind dabei involviert – auf charmante Weise. „Niemand wird vorgeführt, ich spiele nur ein wenig mit dem Publikum“, sagt Jean Ferry. Schon im Alter von sechs Jahren stand er auf der Bühne. Später absolvierte er eine Ausbildung an der Staatlichen Ballettschule und Schule für Artistik in Berlin. Es folgten Engagements unter anderem im Berliner Friedrichstadtpalast, im Schmidt Theater Hamburg, in Zirkus-Arenen, Freizeitparks und in vielen Varietés. Zudem wirkte er in verschiedenen Theater- und Musical-Produktionen mit.

Jean Ferry kommt ohne Sprache aus; seine Ausdrucksmittel sind Mimik und Körper. Dadurch ist seine Show für alle Generationen verständlich. Kinder quietschen vor Freude, wenn er scheinbar hilflos durch die Luft segelt, Erwachsene lachen über die hintersinnigen Pointen – und, wie immer bei guter Clownskunst, ein bisschen auch über die eigene Fehlbarkeit. Wer darauf Lust hat, sollte sich den Auftritt am Samstagnachmittag auf der Bühne am Marktplatz nicht entgehen lassen. dre

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