Mehr als 100 Kleinstädtezu Gast in Wittenberge
Viel Austausch gab es bei Deutschlands erstem Kleinstadt-Kongress

Im Kultur- und Festspielhaus Wittenberge fand der Kongress statt.Fotos: Thomas Sasse
Wittenberge. In der vergangenen Woche fand in Wittenberge der erste bundesweite Kleinstadt Kongress statt. Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeitende sowie Engagierte aus Politik, Verbänden und Wissenschaft tauschten erfolgreiche Ansätze für wichtige Fragen der Stadtentwicklung aus. Dabei präsentierten sich auch die Stadt Wittenberge sowie verschiedene örtliche Akteure. Viele der Programmpunkte, unter anderem die Elbsommer Lounge am Abend, standen auch den Wittenbergern offen.

Kaum zu übersehen waren in Wittenberge dieser Tage die auffälligen „K“s überall in der Innenstadt sowie die etwa 350 Menschen, die zwischen den verschiedenen Veranstaltungsorten des Kleinstadt-Kongresses wechselten. Vertreter aus mehr als 100 Kleinstädten aus dem ganzen Bundesgebiet waren der Einladung der Kleinstadt Akademie gefolgt, um sich in Wittenberge über Lösungen zur Gestaltung zukunftsfähiger und lebenswerter Kleinstädte auszutauschen. Neben dem Kultur- und Festspielhaus und dem Paul-Lincke-Platz wurden auch der Bismarckplatz, der historische Lokschuppen sowie die Außenbereiche von Katholischer Kirche und Evangelisch-Freikirchlichem Gemeindehaus als Veranstaltungsorte genutzt. Zu den prominenten Gästen zählten unter anderem Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Dietmar Horn als Vertreter des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie Lydia Hüskens (FDP), Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt.

Als gastgebende Stadt präsentierte auch Wittenberge mehrere Projekte und Vorhaben, die hier bereits umgesetzt wurden oder noch werden. Darüber hinaus öffneten verschiedene Orte und Initiativen in der Stadt ihre Türen, um sich den Teilnehmern des Kongresses, aber auch Interessierten aus Wittenberge zu präsentieren: der Stadtsalon Safari, das Kinder- und Jugendbüro, Marthas Tisch, der Transferort InNoWest, das elbelab sowie die Ansprech.Bar. Auch etliche Wittenberger mischten sich unter die Kongressteilnehmer oder kamen mit diesen ins Gespräch. Das war besonders bei der Elbsommer Lounge zu beobachten. Zu dieser für alle offenen Abendveranstaltung am Hammelwerder hatte die Kleinstadtakademie gemeinsam mit der Landesgartenschau Wittenberge 2027 (Laga) eingeladen. Bei bestem Wetter, entspannter Musik und Verpflegung durch einen Grillwagen wurde nicht nur intensiv genetzwerkt, sondern auch gemeinsam gefeiert.

Wittenberges Bürgermeister Oliver Hermann (parteilos) betonte, wie wichtig es insbesondere für Kleinstädte ist, gute Ideen untereinander zu teilen: „Um sich als Kleinstadt attraktiv entwickeln zu können, ist es unerlässlich, über den Tellerrand zu schauen, zu erfahren, wie andere Kommunen mit bestimmten Herausforderungen umgehen und gegenseitig von den Erfahrungen des anderen zu lernen. Als Stadt Wittenberge konnten wir beim Kleinstadt-Kongress beides – erfolgreiche Projekte aus Wittenberge mit anderen Kleinstädten teilen, aber auch viel wertvolles Wissen von Kommunen aus ganz Deutschland mitnehmen.“

Auch Siw Foge, Leiterin der Kleinstadt Akademie, sieht den ersten Kongress dieser Art als Erfolg: „Kleinstädte werden mit stetig wachsenden Aufgaben konfrontiert und müssen diese mit einer vergleichsweise kleinen Verwaltung meistern. Die überwältigend positive Resonanz auf den Kleinstadt Kongress hat gezeigt, wie groß der Bedarf nach solchen Möglichkeiten zum kollegialen Austausch bei den Städten ist.“

Veranstaltet wurde der Kleinstadt-Kongress von der Kleinstadt Akademie. Die Kleinstadt Akademie ist die erste bundesweite Schnittstelle für alle etwa 2100 Kleinstädte in Deutschland. Sie arbeitet daran, dass kleine Städte einfacher voneinander lernen, erfolgreiche Lösungen teilen und sich so mit vereinten Kräften den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft stellen können. Die Kleinstadt Akademie wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ins Leben gerufen. Seit 2024 hat sie ihre Geschäftsstelle in Wittenberge. Die Elbestadt hatte sich dafür in einem Standortwettbewerb gegen zahlreiche andere Kleinstädte durchgesetzt. dre



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