Rekorde sind gut und schön – in der Küche sind allerdings andere Eigenschaften gefragt und es werden weitaus kleinere Exemplare verarbeitet. Kürbisse gibt es in einer großen Vielfalt von Sorten, die sich durch eine attraktive Optik oder einen besonderen Geschmack auszeichnen.
Rund 800 Sorten weltweit sind bekannt. Am beliebtesten ist der aus Japan stammende Hokkaido-Kürbis. Seine Schale ist weich und kann mitgegessen werden. Gut geeignet ist er zum Beispiel für Kürbissuppe. Der Butternut-Kürbis ist birnenförmig und hat ein buttrig-nussiges Aroma. Verarbeiten lässt er sich etwa zu Pfannengerichten oder Risotto.
Einen feinen, leicht säuerlichen Geschmack, der an die Muskatnuss erinnert, hat der Muskatkürbis. Er kann auch roh in Salaten verzehrt werden. Zum Einlegen eignet er sich ebenso. Das gilt auch für den Patisson, der sich durch festes und mildes Fruchtfleisch auszeichnet.
Im Garten braucht die Kürbispflanze einen sonnigen Platz mit nährstoffreichem Boden und regelmäßiger Wasserversorgung. Traditionell wird sie gerne auf oder neben den Komposthaufen oder auf ein gut gedüngtes Hochbeet gepflanzt. Vorsicht: Der Kürbis ist mit seinen Ranken ausbreitungsfreudig und kann die Nachbarpflanzen schnell erdrücken, wenn nicht genügend Abstand eingeplant wird.
Botanisch gesehen gelten Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), zu denen auch Gurken, Zucchini und Melonen gehören, als Panzerbeeren. Sie gehen auf Wildarten zurück, die vorwiegend in Mittel- und Südamerika heimisch waren. Von Natur aus enthalten sie den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin, mit dem sie sich gegen Fressfeinde schützen. Deshalb wurden ursprünglich nur die stark ölhaltigen Samen verwendet. Es gibt weiterhin bestimmte Sorten von Kürbissen, die vor allem zur Gewinnung von Kürbiskernöl angebaut werden.
Nach jahrhundertelanger Zucht enthalten die Früchte heute normalerweise keine Bitterstoffe mehr. Allerdings: Werden aus den Früchten gewonnene Kerne zur Selbstaussaat verwendet, können Eigenschaften der Wildformen zurückkehren. Das gleiche gilt, wenn die Pflanzen durch Hitze und Trockenheit in Stress geraten. Ein Warnsignal ist es, wenn Kürbisse, Zucchini oder Gurken deutlich bitter schmecken. Dann sollten sie nicht mehr gegessen werden. In geringer bis mittlerer Dosis wirkt Cucurbitacin vorwiegend abführend.
Zierkürbisse sind übrigens wegen dieser Bitterstoffe nicht genießbar. Sie wurden auf optische Attraktivität gezüchtet und enthalten das Gift der Wildform. Dafür erfreuen sie uns im Herbst mit ihrer Farbenpracht.
Im Supermarkt werden Kürbisse inzwischen besonders im Spätherbst angeboten, wegen des aus den USA eingeführten Brauchs, zu Halloween am 31. Oktober aus Kürbissen Gruselmasken zu schnitzen. Erntezeit ist hierzulande aber schon Ende August bis Ende September. Reif sind Kürbisse, wenn der Stiel verholzt. net