Die Entscheidung, sich als selbstständiger Arzt niederzulassen, verdankt der 44-jährige gebürtige Pritzwalker einem Gesamtpaket, zu dem unter anderem die Beharrlichkeit des Pritzwalker Allgemeinmediziners Hagen Frahm, die Unterstützung der Volks- und Raiffeisenbank und der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin-Brandenburg und nicht zuletzt die Hilfe der Stadt beigetragen haben. „Ich möchte dazu beitragen, dass es hier in Pritzwalk vorwärts geht“, sagt Christian Wuthe.
Er arbeitete elf Jahre lang in der Kardiologie des Kreiskrankenhauses Prignitz. Die künftige Praxis möchte er mit zwei Mitarbeitenden über den Räumen der Regionalbank auf 200 Quadratmetern Fläche betreiben. Die Kommunikation mit den Patienten – etwa bei der Terminbuchung – soll vorrangig online angeboten werden.
Der Allgemeinmediziner Hagen Frahm ist Regionalbeirat Nordwest-Brandenburg bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) für den Mittelbereich Pritzwalk-Wittstock/Dosse. Zuletzt sind in Pritzwalk zwei Hausärzte in den Ruhestand gegangen, sodass es aktuell noch acht praktizierende gibt. „Das war ein Einbruch in der Versorgung um 20 Prozent. Mit der neuen Praxis kämen wieder 10 Prozent dazu“, so der Mediziner. Unterstützung gab es von Bürgermeister Ronald Thiel (parteilos), der Christian Wuthe bei der Suche nach geeigneten Praxisräumen half. Die konnte die Volks- und Raiffeisenbank über der Bankfiliale zur Verfügung stellen.
„Wir können die Etage genau nach den Wünschen von Dr. Wuthe ausbauen“, so Aufsichtsrat Ingo Schlender. Die Lage direkt im Herzen der Stadt könne besser nicht sein. Jan Müller Regionalbetreuer bei der KVBB, informierte darüber, dass im Mittelbereich Pritzwalk-Wittstock/Dosse zehn Hausarztstellen offen sind. Damit sei das Gebiet unterversorgt. Der Bedarf errechne sich aus Bevölkerungsdichte und demografischer Zusammensetzung. Vereinfacht dargestellt: Wo viele ältere Menschen leben, werden mehr Niederlassungen bewilligt. dre