„Heute wird der heimischen Wolle wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt“, so Maria Gemind, Nabu-Mitarbeiterin und Referentin des Workshops. „Es gibt ein großes Interesse, sie wieder selbst zu verarbeiten. Vom Filzen über das Spinnen und Stricken bis hin zum Weben erlebt unsere regionale Wolle zum Glück eine kleine, aber feine Renaissance.“
Im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und den angrenzenden Reservaten spielen die Schafe bei der dem Deichschutz eine große Rolle. Sie sind wahre Landschaftspfleger. Sie halten die Deiche frei von Wildwuchs und verdichten mit ihren Hufen den Boden entsprechend. Aber auch für die Pflege von Streuobstwiesen, magerem und artenreichem Grünland sind sie im Einsatz. Doch was geschieht mit der jährlichen Schafschur? Es fallen pro Schaf zwischen drei und fünf Kilo Rohwolle an. Sie wird zum Teil ins Ausland oder zur Verarbeitung als Dämmstoff, Dünger und ähnliches verkauft. Ein Großteil wird – auch kostenpflichtig – entsorgt.
Mit dem Workshop möchte der Nabu Rühstädt die anfallende Schafwolle in der Biosphä-renregion auch für Freizeitstricker und Hobbyspinner wieder zugänglich machen und dazu animieren, „einen so fantastischen Werk- und Wertstoff wie die Wolle unserer heimischen Schafe zu verarbeiten“, gibt die Organisation bekannt. Die Wolle ist schmutzabweisend, lärmdämmend, wärmeregulierend, schwer entflammbar, knitterfrei, biologisch abbaubar und hat heilende Wirkung. In der Region gibt es über 20 verschiedene Schafrassen mit unterschiedlicher Qualität – von den selten gewordenen Skudden über das Rauhwollige Pommersche Landschaf bis hin zu Merinoschafen. Das alte Handwerk rund um die Wolle wird als Hobby immer beliebter und dient auch wenigen mutigen Unternehmern in der Region als Lebensgrundlage.WSDie Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung unter Tel. 038791/806555 oder per E-Mail info@nabu-ruehstaedt.de ist erwünscht.