„Jüdisches Kaleidoskop“
in Perleberg
Kulturveranstaltungen geben während der
Themenwoche Einblicke in jüdisches Leben

Das Duo „Moon und Melody“ besteht aus der ukrainisch-jüdischen Sängerin Roksana Vikaluk und dem deutschen Musiker und Erfinder Wolfram Spyra.Foto: Hubert Glogauer
Perleberg. Zum zweiten Mal beteiligt sich die Rolandstadt Perleberg am „Jüdischen Kaleidoskop“. In der Themenwoche, die in diesem Jahr vom 3. bis 9. November stattfindet, wird mit zahlreichen Veranstaltungen jüdisches Leben sichtbar gemacht. Die Veranstaltungen finden in ganz Brandenburg statt – von Ausstellungen und Lesungen über Konzerte und Workshops bis hin zu Gedenkveranstaltungen. Das Programm bietet Einblicke in Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Dialog und vieles mehr.

In der Perleberger Stadtbibliothek BONA wird am Mittwoch, dem 5. November, um 18 Uhr das Duo „Moon & Melody“ im Rahmen des Jüdischen Kaleidoskops auftreten. In ihrem Stück „Arumnemen di welt! – Embrace the world!“ (zu Deutsch „Umarme die Welt!“) erlebt man Lieder, die Jiddisch, Polnisch, Ukrainisch und Krimtatarisch miteinander verflechten. Melodien zu Gedichten, Volkslieder, Gebeten und Eigenkompositionen werden neu und einzigartig arrangiert und interpretiert.

Das Duo „Moon und Melody“ besteht aus der ukrainisch-jüdischen Sängerin Roksana Vikaluk und dem deutschen Musiker und Erfinder Wolfram Spyra. Roksana Vikaluk ist außerdem Komponistin und Multiinstrumentalistin. Ihre Musik stammt aus unterschiedlichen Genres. Sie singt in zehn Sprachen mit vier Stimmtechniken. Wolfram Spyra ist ebenso Multiinstrumentalist wie Klangerfinder. Er verwendet ausgiebig moderne elektronische Ambient-Elemente und schafft so seinen eigenen, satten Sound, der sich einer einfachen Kategorisierung entzieht. Er spielt digitale und analoge Elektronik, Steel Cello.

Im Perleberger Judenhof gestaltet Scott Curry, der Perleberg seit langen Jahren durch die Lotte-Lehmann-Woche und Lotte-Lehmann-Akademie verbunden ist, wieder ein Konzert für den Förderverein Judenhof: „Friedens-Töne“ findet am Samstag, dem 8. November, um 17 Uhr im Gottfried-Arnold-Gymnasium (Puschkinstraße, Perleberg) statt. Es singt das Ensemble „Fugatonale“ unter der Leitung von Franziska Günther.

Nach „Lotte Lehmanns kalifornische Freunde“ und „Zwei weit gereiste Wiener Wunderkinder – die Schicksale der jüdischen Komponisten Erich Zeisl und Georg Tintner“ folgt damit nun ein drittes Konzert. Der Gegensatz von Krieg und Frieden hat viele Komponisten zu Kompositionen inspiriert. In Perleberg erklingt Musik aus sieben Jahrhunderten, angefangen mit dem katalanischen Renaissancekomponisten Mateo Flecha (1481 – 1553), über verschiedene Vertonungen von Texten aus dem Dreißigjährigen Krieg bis hin zur Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“, die Kreuzkantor Rudolf Mauersberger (1889 – 1971) unter den Eindrücken der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg schrieb, und dem „Gebet für die Ukraine“ von Valentin Silvestrov (*1937), der als Kriegsflüchtling in Berlin lebt. Zudem sind weltbekannte jüdische Komponisten wie Darius Milhaud, Kurt Weill, Charles-Valentin Alkan und Maurice Ravel vertreten. dre

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Die Mitarbeiter der Stadtbibliothek BONA bitten um eine Voranmeldung unter stadtbibliothek@stadt-perleberg.de, telefonisch unter 03876/612927 oder persönlich in der Stadtbibliothek.



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