Um es gleich vorwegzunehmen: Erwachsene Trauermücken schädigen die Pflanzen selbst nicht. Aber aus ihren Eiern schlüpfen weißlich graue, rund sechs bis sieben Millimeter lange Larven. Ihr Appetit auf organische Substanz ist riesig, auch auf feine lebende Pflanzenwurzeln. Der Fraß führt dazu, dass vor allem junge Pflanzen weniger Wasser und Nährstoffe aufnehmen können, welken und absterben. Schnelles Handeln ist gefragt.
Bei der Bekämpfung von Trauermücken haben sich sogenannte Gelbtafeln bewährt. Das Prinzip ist einfach: Die Mücken werden von der gelben Farbe angelockt und bleiben am Leim kleben. So können sie sich nicht weiter vermehren, der Lebenszyklus ist unterbrochen. Die Leimtafeln werden einfach in den Topf gesteckt und fangen die Mücken effektiv ab. Je nach Stärke des Befalls reicht dies jedoch oft nicht aus. Da Trauermücken Feuchtigkeit lieben, sollte man versuchen, die Erde nicht zu feucht zu halten. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Hilfreich ist auch, seltener zu gießen und das Substrat auch mal austrocknen zu lassen – sofern die jeweilige Pflanzenart das verträgt. Auch das Gießen von unten ist eine Möglichkeit. So bleibt die Substratoberfläche trockener, was für die Eiablage weniger attraktiv ist. Das Abdecken der Substratoberfläche mit einer dünnen Schicht Sand, Kieselsteinen oder Blähtonkugeln hat einen ähnlichen Effekt.
Eine effiziente Methode ist auch das Ausbringen von Nematoden, zum Beispiel der Art „Steinernema feltiae“. Das sind winzige Fadenwürmer, welche die schädigenden Larven töten, an den Pflanzen aber keinen Schaden anrichten. Die Nematoden werden in einem Pulver geliefert, das mit Wasser angerührt und ausgebracht wird.
Um das Trauermücken-Problem erst gar nicht entstehen zu lassen – beziehungsweise es nachhaltig zu lösen –, geht man der Ursache aber am besten richtig auf den Grund. Dazu ist es hilfreich, die Eintrittswege der Schädlinge zu kennen. Häufig kommen Trauermücken über die Erde ins Haus. Ein hoher Kompostanteil ist für die Eiablage äußerst anziehend. Man kann sich die Mühe machen, neu gekaufte Erde im Backofen zu sterilisieren.
Oder man greift direkt auf ein mineralisches Substrat zurück, das einen Befall mit Trauermücken erst gar nicht ermöglicht. Solche Spezialsubstrate für Zimmerpflanzen enthalten weder Kompost noch Torf, sondern Lava, Bims und Zeolith.
Zudem bringt das Substrat gleich einige weitere Vorteile für die Pflanzen mit: Es sorgt für eine optimale Belüftung der Wurzeln, ist strukturstabil und speichert Wasser sehr zuverlässig. Damit sind die Pflanzen immer sehr gleichmäßig und sicher mit Wasser versorgt – ein zusätzlicher Vorteil für die Urlaubszeit. net