Botschafterdes Glücks
Kleine Beschützer: Schornsteinfeger,Hufeisen und Schweinchen

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Glück ist flüchtig. Kein Wunder, dass die Menschen schon immer bestrebt sind, mit allen nur möglichen Mitteln das Glück zu ihren Gunsten zu beeinflussen oder Unheil abzuwehren. Schutzheilige wurden als Helfer angerufen, Amulette zur Abwehr von Bösem getragen oder ein Talisman als Glückbringer. Das Wort Talisman ist arabisch-byzantinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Zauberbild. Es gibt eine Vielzahl von Glücksbringern in allen Ländern der Welt.

Zum Neujahrsfest haben kleine Glückssymbole Hochkonjunktur, auch bei Menschen, die sonst nicht viel auf okkulte Praktiken geben. In den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester sind überall in den Geschäften klassische Glückssymbole als Tischdekoration oder als Süßwaren zum Beispiel aus Marzipan oder Schokolade zu finden. Welche Symbolik aber steht hinter den bekanntesten Glückbotschaftern?

Vierblättriger Klee: Unser gewöhnlicher, weiß blühender Klee hat drei Blätter. Nur eine von 1000 Pflanzen hat als Mutation ein viertes Blatt ausgebildet. Wahrscheinlich ist es diese Seltenheit, die den vierblättrigen Klee zum Glückssymbol gemacht hat. Wer den Glücksklee unter das Kopfkissen legt, soll angenehme Träume haben. Vor Silvester wird inzwischen aus Südamerika stammender Klee verkauft, der durchweg vier Blätter trägt. Die Seltenheit fällt damit weg, das Symbol bleibt. Hufeisen: Zur Wunderkraft des Hufeisens gibt es eine schöne Legende. Der Teufel hat bekanntlich einen Pferdefuß, zu sehen etwa im Kupferstich „Ritter, Tod und Teufel“ von Albrecht Dürer. Der heilige Dunstan soll einmal versucht haben, dem Teufel ein Hufeisen auf den Pferdefuß zu nageln. Der Teufel verspürte höllische Schmerzen und versprach dem Heiligen, wenn er von seinem Tun abließe, künftig alle Besitzer eines Hufeisens zu verschonen. Über die Tür gehängt, bewahrt seither das Hufeisen vor bösen Geistern. Glücksschwein: Schweine sind genügsame Tiere, die sich in vergangenen Zeiten auf dem Bauernhof mit dem zufrieden gaben, was in der Küche an Abfällen übrig blieb. Auch auf den Straßen liefen sie im Mittelalter umher und vertilgten alle Arten von organischen Abfällen. Schon in der altgermanischen Tradition stand das Schwein als Symbol für Wohlstand und Überfluss. „Schwein gehabt“ ist heute noch eine Redewendung für glückliche Zufälle im Alltag.Schornsteinfeger: Die einzige Berufsgruppe, die es unter die Glücksbringer geschafft hat, sind die Kaminkehrer. Von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, fallen sie im Straßenbild seit jeher auf. Die Farbe Schwarz wird mit der Abwehr von bösen Geistern in Verbindung gebracht. Andererseits war den Menschen, als noch alle mit Holz und Kohle heizten, sehr wohl bewusst, dass ihr Wohlergehen von der guten Arbeit der Schornsteinfeger abhing, also dem Schutz vor giftigen Rauchgasen. Glückskäfer: Der Marienkäfer ist mit seiner kräftigen roten Farbe und den charakteristischen schwarzen Punkten ein sehr beliebtes Tier. Die kräftigen Käfer gelten als Vertilger von Blattläusen als Nützlinge. Vielleicht wird mit dem Glückskäfer aber auch an den Skarabäus angeknüpft, eines der ältesten Glückssymbole der Menschheit. Der Skarabäus war im alten Ägypten ein Abbild des Mistkäfers. Er legt seine Eier in eine von ihm gerollte Kugel aus Dung. So wird aus Abfall neues Leben. Der Käfer galt somit als Verkörperung des Sonnengottes, der jeden Tag neues Leben gab. net





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