Worauf es beim Böllern ankommt Tipps für den sicheren Umgang mit Feuerwerk
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Für viele ist es ein schönes Ritual, sich mit lauten Böllern vom alten Jahr zu verabschieden und das neue Jahr zu begrüßen. Doch die Silvesternacht beschert leider auch den Rettungsstellen eine Hochkonjunktur. Um die Verletzungen zu reduzieren, haben die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) einen Ratgeber mit zahlreichen Tipps für den richtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern publiziert. Hier einige Infos aus dem Flyer „Silvester feiern – ohne Handverletzungen: Ratgeber für sicheres Böllern“, der auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (dg-h.de) unter Aktuelles – News zu finden ist.■ Gekauft werden sollten demnach Feuerwerkskörper nur im Fachhandel. Die Gebrauchsanweisung gilt es sorgfältig zu lesen. Auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung) sollte geachtet werden.■ Nutzer sollten nur Feuerwerkskörper verwenden, die nicht in der Hand gezündet werden müssen.■ Selbst gebastelte oder manipulierte Feuerwerkskörper sollten überhaupt nicht gebraucht werden. Sie sind besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet.■ Feuerwerkskörper sollten verschlossen und in sicherem Abstand und keinesfalls am Körper gelagert werden.■ Wenn Alkohol getrunken wurde: Hände weg von Feuerwerkskörpern, da die Prozente unvorsichtig machen!■ Feuerwerkskörper, die nicht explodiert sind, sollten nicht noch einmal gezündet werden.■ Knaller und Böller müssen für Kinder und Jugendliche tabu sein.
Besonders warnen die Mediziner vor sogenannten Kugelbomben, die vor Jahresfrist zu zahlreichen Verletzungen geführt haben. Die kugelrunden Geschosse bestehen aus zwei Halbschalen aus Pappe oder Plastik und haben in der Regel einen Durchmesser von etwa 30 bis 40 Zentimetern. Eingesetzt werden sie hauptsächlich in professionellen Großfeuerwerken bei Shows und Events. Vorgesehen sind sie daher ausschließlich für die Nutzung durch Pyrotechniker. Der Erwerb und Einsatz durch Privatpersonen ist eigentlich verboten. Der Schwarzhandel blüht aber nach wie vor. Aufgrund ihrer erheblichen Explosionskraft und der komplexen Handhabung können unsachgemäßer Gebrauch oder technische Defekte bei Kugelbomben zu schweren Verletzungen oder sogar tödlichen Unfällen führen.
„Es ist unerträglich zu sehen, dass inmitten globaler Konflikte und Kriege mit zahlreichen Toten und Schwerstverletzten im privaten Umfeld Sprengkörper gezündet werden, deren Wirkung an militärisches Material erinnert“, so DGOU-Generalsekretär Dietmar Pennig. Da der Schutz durch Vorsichtsmaßnahmen bei bombenartigen Sprengkörpern begrenzt sei, fordert die DGOU Politik und Behörden für die Zukunft auf, „tragfähige Konzepte und Alternativen für mehr Sicherheit zu entwickeln“. gd