Winterschnitt fördertden Obstansatz Bei älteren Bäumen kommt es auf ein Auslichten der Krone an
Äpfel, Kirschen oder Pflaumen schmecken frisch geerntet aus dem eigenen Garten einfach am besten. Auch wenn die nächste Erntesaison noch weit weg erscheint, können Freizeitgärtner in der kalten Jahreszeit bereits die Voraussetzungen für möglichst viel Naschobst schaffen. Denn die gekonnte Pflege der Obstbäume in der kalten Jahreszeit trägt zu Wachstum und hohen Erträgen im kommenden Sommer und Herbst bei. Bester Zeitpunkt für die Arbeiten ist ein frostfreier, trockener Tag im Januar oder Februar. Aber auch im Dezember kann man bei entsprechenden Bedingungen schon zur Schere greifen.Ein allzu zaghaftes Vorgehen ist beim Rückschnitt der Obstbäume nicht angebracht. Ganz im Gegenteil: Vor allem die Äste jüngerer Bäume können um bis zu zwei Drittel gekappt werden. Etwas Erfahrung braucht es beim Umgang mit dem Altbestand. Hier sind oft sogenannte Wasserschosser zu beobachten, dabei handelt es sich um dünnere Triebe, die keine Früchte tragen. „Es empfiehlt sich, ältere Bäume nicht zu stark zu kürzen, sondern sich auf das Auslichten der Krone, das Entfernen der Wasserschosser und lose Äste im oberen Bereich zu konzentrieren“, sagt Jens Gärtner, Grünanlagen-Fachmann des Gartengeräte-Produzenten Stihl. Ein Rückschnitt ist nach seinen Worten ab Ende November möglich. Allerdings sollten Freizeitgärtner frostige Tage vermeiden, sonst kann es an den Schnittstellen zu Schäden kommen. „Bei entsprechender Witterung ist die Pflege der Obstbäume auch noch im Februar möglich“, erläutert Gärtner weiter.
Mit Rücksicht auf die heimische Vogelwelt sind kräftige Rückschnitte zwischen März und September hingegen untersagt. Mit hochwertigen Werkzeugen gelingt die Pflege der Bäume schnell und sicher. Eine Garten- oder Astschere ist für dünnere Äste geeignet, bei kräftigem Geäst kommt eine leichte Motorsäge zum Einsatz. Für Obstbäume ist ein Hochentaster hilfreich. Damit ist es möglich, bis in die Krone hineinzuarbeiten, bei gleichzeitig festem Stand auf dem Boden.
Im Fachhandel erhalten Gartenfreunde individuelle Beratung. Gartenbesitzer, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt, nutzen das anfallende Schnittgut weiter. Dünne Äste lassen sich häckseln und für den Kompost, das Befüllen von Hochbeeten oder die Beetabdeckung verwenden. Stärkere Äste werden getrocknet und kommen als Brennmaterial zum Einsatz. Weitere Idee: Mit Totholz und Laub ein stilles Winterquartier für Igel und andere Kleintiere im Garten schaffen. net/WS