Naturschutzverbände wie der Naturschutzbund (Nabu) befürworten das Füttern im Winter, denn es ist vor allem für Kinder eine tolle Möglichkeit, vom warmen Zimmer aus die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und die verschiedenen Arten kennenzulernen. Doch welches Futter eignet sich am besten?
Als Basisfutter sind besonders Sonnenblumenkerne zu empfehlen, die von vielen Arten gefressen werden. Meisen, Finken und Sperlinge, die am häufigsten in den Hausgärten anzutreffen sind, bevorzugen Körner. Insbesondere die Meisen lieben auch Mischungen aus Fett und Samen wie Meisenknödel, die man auch selbst herstellen kann. Als Futterspender werden wartungsfreie Silos empfohlen, herkömmliche Futterhäuschen sollten aus Hygienegründen regelmäßig gereinigt werden, um eine Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Auf der Internetseite des Nabu findet man dazu eine Anleitung.
Rotkehlchen, Amseln und Zaunkönige gehören zu den Weichfutterfressern, ihnen kann man Rosinen, Haferflocken und Kleie anbieten. Diese Arten, die normalerweise von Insekten und Würmern im Boden leben, suchen auch in der kalten Jahreszeit nach überwinternden Insekten und ergänzen ihre Nahrung durch übrig gebliebene Beeren und Obst.
Vogelfütterung im Winter kann also durchaus eine Hilfe sein, doch noch wichtiger ist ein naturnaher Garten mit heimischen Pflanzen, alten Obstbäumen, Samenständen auf dem Staudenbeet und Beerensträuchern.
Um das Zugverhalten und die Entwicklung der Populationen besser einschätzen zu können, rufen Nabu und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz, jährlich zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Eine Stunde lang sollen Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park gezählt werden. Die nächste Zählung findet vom 5. bis 7. Januar 2024 statt.
Selbst wer noch nie Vögel gezählt hat: Es ist wirklich nicht schwer und macht großen Spaß. Einfach ein Plätzchen am Fenster, im Garten, auf dem Balkon oder im Park suchen und dort eine Stunde lang beobachten, was umherflattert.
Dann von jeder Vogelart die höchste Anzahl notieren, die man während dieser Stunde gleichzeitig sehen konnte. Das ist wichtig, damit Vögel, die zwischendurch ja auch wieder wegfliegen, nicht doppelt gezählt werden. Werden zum Beispiel zuerst zwei Haussperlinge gesichtet, die zur gleichen Zeit an der Futtersäule sind, zehn Minuten später aber auf einmal vier Sperlinge, dann werden vier Sperlinge gemeldet.
Beobachtet werden kann zu einer beliebigen Stunde vom 5. bis zum 7. Januar 2024. Eine Zählhilfe sowie ein Faltblatt und einen Meldebogen findet man auf der Internetseite des Nabu (nabu.de). Cornelia Felsch