In dem Schreiben heißt es, dass durch die Klinikschließungen die patientengerechte gesundheitliche Versorgung des ländlichen Raumes im Nordwesten Brandenburgs auf dem Spiel steht.
Das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (ukrb) in Neuruppin, zentraler Schwerpunkt-Gesundheitsversorger und größter Arbeitgeber der Region, muss aus Kostengründen zwei Fachabteilungen schließen: die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen sowie die Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. In beiden Kliniken wurden zuletzt jährlich insgesamt 862 Patienten stationär und 2670 ambulant betreut. Durch den kompletten Wegfall dieser medizinischen Leistungen verschwindet in diesen Bereichen auch eine notwendige und ausreichende ambulante sowie stationäre ärztliche Versorgung in einem Gebiet, das doppelt so groß ist wie das Saarland. Durch die Klinikschließungen entsteht für die Menschen im gesamten Nordwesten Brandenburgs die ganz konkrete Gefahr erheblicher gesundheitlicher Risiken durch weite Entfernungen zur ärztlichen Versorgung – im Extremfall bis zum Verlust ihres Lebens. Den hier lebenden Menschen werden zukünftig für eine angemessene Gesundheitsversorgung kaum noch zu bewältigende Wegstrecken zugemutet – sogar in Notfällen, heißt es weiter.
Trotz dieses Wissens sehen sich die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat sowie die Gesellschafterversammlung gezwungen, für die umfassende Versorgung notwendige Kliniken zu schließen - eine Zwangsmaßnahme, um eine bereits existenzbedrohende wirtschaftliche Schieflage für das gesamte Klinikum vorerst noch abzuwenden.
Es handelt sich um einen ökonomisch unumgänglichen, aber massiven und gravierenden Einschnitt für die Menschen vor Ort und ihre medizinische Versorgung. Die Entscheidung ist das Resultat der gegenwärtig nicht mehr die Betriebsfähigkeit ermöglichenden Krankenhausfinanzierung. Diese bereits seit langer Zeit beklagte Tatsache eskaliert nun akut in einem schrittweisen Kollaps eines versorgungsrelevanten Schwerpunktkrankenhauses im Nordwesten Brandenburgs, heißt es in dem Schreiben weiter.
Die Unterzeichner erwarten vom Bundesminister bis Mitte Januar eine Antwort auf ihr Schreiben, das über sämtliche zur Verfügung stehenden Medien publiziert werden wird, um darauf aufmerksam zu machen, dass es nicht fünf vor, sondern schon zehn nach zwölf ist. WS