Die Feiertage sind vorbei, der über die Tage liebgewonnene Weihnachtsbaum muss entsorgt werden. Auch ein Christbaum lässt sich im Sinne der Nachhaltigkeit auf vielerlei Art und Weise wiederverwerten. Und man kann sogar noch Gutes tun – und damit dem „Fest der Liebe“ einen würdigen Schlusspunkt setzen, wie der Verband natürlicher Weihnachtsbaum (VNWB) berichtet.
Ist die Weihnachtszeit vorbei, werden die meisten Bäume kommunal verwertet. Schließlich ist das Holz ein Wertstoff und kann zur Energieerzeugung oder Kompostierung dienen. Wer dem über die Feiertage liebgewonnenen Tannenbaum einen anderen Nutzen verleihen will, findet eigene Möglichkeiten. „Als Werk- und Brennstoff oder sogar Nahrungs- und Wellnessmittel kann man die Bestandteile des Baums für vielerlei Zwecke nutzen und dabei auch ökologisch sinnvoll handeln – vorausgesetzt man hat sich für einen natürlichen Baum entschieden und nicht für einen aus Plastik“, sagt Benedikt Schneebecke, Vorsitzender des VNWB.
Doch was passiert mit den Bäumen, die bis zum 24.12. noch nicht verkauft wurden? Häufig zerkleinern Produzenten die unverkauften Weihnachtsbäume und führen den Mulch als Dünger in den Boden zurück. Hackschnitzel aus nicht verkauften Bäumen finden Verwendung in Heizkraftwerken für die Energie- und Wärmegewinnung. Auch bei Wildgehegen, Tierparks und Zoos ist das Nadelgrün der nicht verkauften Bäume gerne gesehen. Auch den heimischen Baum kann man nach dem Fest verwerten. Einige Beispiele:
Es gibt vielfache Einsatzmöglichkeiten im Garten. Vielfältig sind die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten dort. Mit Tannenzweigen als Kälte- und Windschutz kann man so zum Beispiel die Beete abdecken. Bis zum Frühling sind auch die Nadeln abgefallen, die dann wertvollen Humus bilden – speziell für Pflanzen, die saure Böden benötigen wie Rhododendren. Ein ausgedienter Christbaum lässt sich weiterhin mit einem Häcksler hervorragend zu Mulch verarbeiten oder als Rankhilfe für Pflanzen wie Rosen oder Steckbohnen verwenden. Schließlich können Tannenzweige im Frühling zur Schneckenbekämpfung eingesetzt werden – ohne die Tiere dabei zu töten. Der Grund: Schnecken kriechen ungern über die Nadeln und mögen weder den Geschmack noch den Duft von Tannennadeln.
Auch Gaumenfreuden können bedient werden. Das würzige Aroma von Tannennadeln passt vorzüglich zu Pilz- und Wildgerichten. So lässt sich mit ihnen unter anderem „Tannensalz“ herstellen, mit dem das Menu zusätzlich verfeinert werden kann. Dazu legt man eine Handvoll Nadeln in den Backofen und röstet sie fünf bis zehn Minuten bei 180 Grad. Anschließend werden die getrockneten Tannennadeln fein gemahlen oder mit einem Mörser gestampft. Das so gewonnene Pulver wird dann im Verhältnis eins zu zwei mit Salz gemischt und anschließend in einen verschließbaren Behälter gefüllt. Mit Tannennadeln lassen sich auch köstliche Tees, Sirup und Likör selbst herstellen.
Vitalisierend sind die Tannen als Wellness-Elixier zu gebrauchen. Ob zur Entspannung oder zur unterstützenden Behandlung bei Erkältungen, ein Bad mit Tannenadelsalz aktiviert den Körper. Das Tannenbadesalz ist genauso einfach herzustellen wie das Tannensalz für die Küche. 500 Gramm Steinsalz, 50 Gramm getrocknete Fichtennadeln und 20 Milliliter Mandelöl ergeben eine erquickende Mischung für Badewanne und Fußbad.
Natürlich ergeben sich auch Nutzungsmöglichkeiten als Brennholz für Kamin und Lagerfeuer. Der Baumstamm und die Äste sind ideales Brennmaterial für den heimischen Kamin oder ein Lagerfeuer im Garten oder der freien Natur. Aber bitte Vorsicht: Durch das Harz entstehen bei Nadelbäumen mehr Funken als beim Laubholz und es brennt schneller ab.
Alleskönner sind die Tannen auch als Deko oder Bastelelemente. Den Baumstamm kann man in einzelne Holzscheiben sägen, die ein ideales Bastel- oder Dekorationsmaterial für Wände und Regale abgeben. Man kann aus ihnen aber auch urige Untersetzer oder stilvolle Namensschilder machen – und noch andere Dinge mehr.
Futter und Spielgeräte werden aus ihnen für Haus- und Zootiere. Tierparks und Zoos nehmen Weihnachtsbäume sehr gerne ab und nutzen sie vor allem als Futter für ihre großen Pflanzenfresser wie Elefanten, Rotwild oder Kamele. Aber nicht nur den Zootieren schmeckt der Weihnachtsbaum. Auch für viele Haustiere, so zum Beispiel Schafe oder Ziegen, ist das nadelige Grün ein wahrer Hochgenuss. Die Zweige können darüber hinaus auch für die Ausstattung von Terrarien, Folieren und Gehegen genutzt werden, beispielsweise als Sitzstangen für Vögel, Echsen oder Eichhörnchen. Als Spielzeug werden Äste und Zweige von Tannenbäumen von bald jedem Tier in Zoo, Wildpark und Privathaltung sehr geschätzt. WSAuf www.vnwb.de hat der Verband weitere Tipps und Bastelanleitungen für kreatives Upcycling zusammengestellt, um aus dem Baum einen Küchenquirl, Kleiderhaken oder Schmuckständer herzustellen.