Das Comedy-Format fußt im Losen auf historischen Tatsachen: Friedrich der Große ließ sein Schloss Sanssouci unweit einer Mühle bauen, was beim Müller Grävenitz wenig Begeisterung hervorrief. Der ging von da an dem König auf die Nerven und trieb die Bittstellerei auf die Spitze. Ideales Material für die Legendenschreiber, um einen Nachbarschaftsstreit zwischen Fußvolk und der Aristokratie zuzuspitzen. Andreas Flügge, der Autor der Serie und selbst Darsteller des Müllers, erkannte das Potenzial dieser König-Müller-Konstellation, die gut aufbereitet auch mit heutigen Themen wunderbar funktioniert.
Im aktuellen Bühnenprogramm „Hunde, die pellen, beißen nicht“ entdeckt Friedrich der Große im zarten Alter von 310 die Nachhaltigkeit: Er möchte der Nachwelt etwas hinterlassen. Schlösser und Parks gibt es allerdings schon reichlich. Da rollt ihm der Zufall ein schnödes Nachtschattengewächs vor die Füße: die Kartoffel! Wenig später geht der „Kartoffelbefehl“ in alle Welt hinaus. Dabei hat es der Alte Fritz vor allem auf ein Land abgesehen: China nimmt er längst nicht mehr als Exot wahr, sondern als Bedrohung des preußischen Lebensstils. Getrennt vom widerborstigen Müller von Sanssouci, versucht der König, die Kartoffel als Waffe gegen die Globalisierung einzusetzen und die Großen der Welt für seine weitreichenden Pläne zu gewinnen.
Mit dieser Produktion geben die Uckermärkischen Bühnen Schwedt ihr zweites Gastspiel der laufenden Veranstaltungssaison im Schlosstheater Rheinsberg. Das Publikum bekommt ein Kabarett-Spektakel geboten, bei dem nicht nur Fans und Preußen-Kenner einen Heidenspaß erleben. WSAdresse: Schlosstheater Rheinsberg, Kavalierhaus der Schlossanlage, 16831 RheinsbergTickets gibt es bei Musikkultur Rheinsberg (online unter www.schlosstheater-rheinsberg.de oder unter Tel. 033931/72117) oder in der Tourist-Information Rheinsberg (per E-Mail an info@tourist-information-rheinsberg.de oder unter Tel. 033931/34940).