Der Leser amüsiert sich bei den Erlebnissen von und mit Schweinen, singenden Katzen, busfahrenden Hunden, Meerschweinchen, Wellensittichen, Eichhörnchen und vielen anderen Tieren.
Nur einen Wal und einen Elefanten, versichert Ernst Röhl, hatten sie noch nicht in ihrem Hochhaus. Die Kein-, Zwei- und Vierbeiner kommen freiwillig oder unfreiwillig ins Haus, bereiten oft Spaß und immer Arbeit, können aber auch Trauer auslösen. Doch die Fröhlichkeit, die Heiterkeit, die freundliche Erinnerung bleiben. Der Hund Einstein leidet bei Hans Mauer unter Burnout und braucht eine Therapie in einer Hundetagesstätte, Horst Evers denkt darüber nach, was geschehen könnte, wenn Nazis per Seelenwanderung als Meerschweinchen wiedergeboren würden und die Weltherrschaft anstrebten. Isabelle Reiff schildert, was ein gegrilltes Schwein in einem Seniorenheim anrichtet. Peter Hacks, der große Dramatiker, klagt, dass seine Katze Isabo nicht mehr zur Mäusejagd zu gebrauchen ist. Jochen Petersdorf bemerkt auf einer Rassehundeausstellung die Ähnlichkeiten zwischen Tieren und Haltern und ruft angesichts der schlechten Bewertung des Hundes einer attraktiven Besitzerin aus: „Bei so einer Frau ist es doch piepegal, wie der Köter aussieht!“
Die 16 Geschichten sind vergnüglich zu lesen, mitunter mit kleinen Zeichnungen aufgelockert. Sie sind wohl nicht gerade als Ratgeber zu gebrauchen, aber vielleicht ein gutes Begleitgeschenk für jemand, der sich von den Pflichten eines Haustierhalters ausruhen muss oder darüber nachdenkt, sich ein Tier anzuschaffen. Sei es nun eine Strumpfbandnatter, ein „quirrender, quorrender und quitschernder“ (Matthias Biskupek) Wellensittich oder eben ein Wal. rvAugen auf beim Hamsterkauf. Echt tierische Geschichten. Eulenspiegel Verlag, 2024.