Den Titel des Konzertabends liefert das berühmte Kirchenlied „O Haupt voll Blut und Wunden“. Der Kirchenmusiker Paul Gerhardt (1607–1676) inspirierte mit diesem Werk zahlreiche Komponisten zu Bearbeitungen, darunter Johann Sebastian Bach in seiner berühmten „Matthäuspassion“. Eine weitere Version stammt von Johann Pachelbel – dem Komponisten, den die breite Allgemeinheit wohl zumindest unbewusst durch seine Hochzeitsmusik „Kanon in D-Dur“ kennt. Pachelbels „7 Partiten für Orgel solo“ sind mindestens genauso eingängig und werden an der Rheinsberger Orgel einen feierlichen Klangteppich entfalten.
Hauptwerk des Abends ist Buxtehudes „Membra Jesu nostri“: Die sieben Osterkantaten als musikalisches Juwel werfen ihren ganz eigenen Blick auf die Kreuzigung Jesu.
Das intensive Werk nimmt einen bemerkenswerten Platz unter den zahlreichen Passionsmusiken der Musikgeschichte ein und ist eine inspirierende Abwechslung zu Bachs großen Oratorien.
Die Solistenriege besteht aus dem Tenor Fabio Dorizzi, dem Bass Qi Wang und der isländischen Ausnahmesängerin Marta Kristin Fridriksdottir. Ferner ist Valerie Pfannkuch mit ihrer warmen Altstimme zu erleben – ebenso wie die Sopranistin Anna Graf, die schon mehrfach in Rheinsberg aufgetreten ist. Überhaupt sind alle beteiligten Sänger Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg.
Die amtierende Rheinsberger Hofkapelle „Das Kolorit“ spielt in erweiterter Besetzung. Die Pianistin Rosalía Gómez Lasheras zieht dabei die Register der Orgel und sorgt beim Publikum für den Osterzauber. WS