Der Name geht übrigens auf eine Sage des griechischen Altertums zurück. Narziss war demnach ein schöner Jüngling, der sich so sehr in sein eigenes Spiegelbild verliebte, dass er die Liebe anderer zurückwies. Er starb vor lauter Sehnsucht und wurde in die Blume verwandelt, die seither seinen Namen trägt.
Die wilde Narzisse trägt eine kleine, gelbe Blüte, die trompetenartig geformt ist. Bei den Zuchtformen haben sich sogenannte Nebenkronen entwickelt, die der Blüte ein prachtvolles Gepräge geben. Es gibt Varianten mit besonders großer oder elegant kleiner Nebenkrone, bei anderen wiederum besteht sie aus mehreren Reihen oder ist exzentrisch gespalten. Manche Exemplare beeindrucken mit gefüllter oder vorwitzig nach vorne gereckter Nebenkrone.
Ursprünglich waren die Narzissen im südlichen Europa beheimatet mit Hauptschwerpunkt auf der iberischen Halbinsel. Im Garten bevorzugen sie feuchte und nährstoffreiche Standorte. Nach der Blüte dürfen die Blätter erst entfernt werden, wenn sie vertrocknet sind, da die Pflanze über die Blätter in der Zwiebel Kraft für das folgende Jahr sammelt. Solange die Blätter noch nicht gelb sind, sollten Narzissen gedüngt werden
Nach einigen Jahren bilden Narzissen im Beet dichte Büschel, sogenannte Horste. Nach und nach blühen sie dann weniger intensiv und es ist Zeit, die Zwiebeln zu teilen. Das geschieht am besten, nachdem alle oberirdischen Pflanzenteile verwelkt sind. Die Zwiebel dazu vorsichtig ausgraben und von der Erde befreien. Neben der ursprünglichen Zwiebel haben sich dann kleine neue gebildet, die vorsichtig mit der Hand abgelöst und neu eingepflanzt werden können. Vorsicht sollte übrigens walten lassen, wer die attraktiven Frühlingsboten zusammen mit anderen Blumen in die Vase stellen möchte. Narzissen sondern einen Schleim ab, der andere Pflanzen schneller welken lässt.
Deshalb empfiehlt es sich, sie zunächst für etwa einen Tag in eine separate Vase zu stellen und erst nach dieser Quarantänephase in den Strauß einzufügen.
Ulrich Nettelstroth