Ostprignitz-Ruppin. Die Polizei will in diesem Jahr verstärkt Radfahrer in Ostprignitz-Ruppin kontrollieren – dafür gibt es einen Grund. Denn von 167 Zusammenstößen mit Radlern, die im letzten Jahr im Kreis registriert worden waren, geht laut Polizei über die Hälfte der Karambolagen auf das Konto der Radfahrer selbst. Wir haben Fahrradfahrer immer im Blick“, sagte am Freitag Neuruppins Polizeisprecher Joachim Lemmel. Denn auch in den Jahren zuvor waren Radler bei mehr als der Hälfte der Unfälle selbst an dem Zusammenstoß schuld: 2021 registrierte die Polizei in Ostprignitz-Ruppin 191 Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrern, wobei 108 Karambolagen durch Radler ausgelöst wurden. 2022 gingen 91 der 167 von der Polizei erfassten Verkehrsunfälle auf Radfahrer zurück.Im vergangenen Jahr hat die Polizei in 99 Fällen Fahrradfahrer als Verursacher von Unfällen ausgemacht – wobei 136 Personen verletzt wurden. Die Polizei setzt deshalb verstärkt auf Kontrollen von Radfahrern in Ostprignitz-Ruppin, in diesem Monat vor allem in den Bereichen Kyritz und Wittstock. Die Radler in Neuruppin und Fehrbellin müssen indes besonders im Juni mit Kontrollen rechnen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Polizei vielerorts Radfahrer besonders im Blick, auch wegen einer Reihe von Unfällen. So waren allein in Neuruppin an einem Tag elf Radler mit einem Bußgeld belegt worden, weil sie in der Innenstadt gegen Verkehrsregeln verstoßen hatten. Einer der Schwerpunkte bei den Kontrollen ist der Neuruppiner Schulplatz. Dort gilt an den Markttagen – diese sind dienstags, donnerstags, freitags und samstags – ein Fahrverbot für Radfahrer. Die Räder müssen dann über den Markt geschoben werden. Daran halten sich aber die wenigsten. Deshalb hatte es im August 2022 einen schweren Unfall gegeben: Ein 21-Jähriger, der mit hohem Tempo auf einem Fat-E-Bike auf dem Schulplatz unterwegs war, hatte eine 61-jährige Fußgängerin umgefahren und schwer verletzt. Andreas Vogel