Für den Heimatclub ist die Sanierung aber nicht alleine zu schaffen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 31 000 Euro. Durch Mitglieder des Vereins mit der entsprechenden Ausbildung können aber beispielsweise Maurer- und Zimmermannsarbeiten in dem Fachwerkhaus übernommen werden. Materialkosten und Gewerke, die von Mitgliedern des Vereins nicht übernommen werden können, sollen durch eine Förderung abgedeckt werden. „Das betrifft vor allem die Elektrik und Sanierung des Schornsteins“, sagt Vereinsvorsitzende Julia Freitag.
Infrastrukturstaatssekretär Uwe Schüler hat dem Postliner Heimatclub jetzt Lottomittel in Höhe von 17 000 Euro übergeben. Mit dem Betrag unterstützen das Infrastruktur-, Finanz-, Kultur- und Landwirtschaftsministerium den Heimatverein bei der Sanierung.
„Von außen sieht das Fachwerkhaus noch ganz gut aus, drin ist viel zu tun“, so Vizevorsitzender Gorden Rauch. „Wir wollten es vor zehn Jahren schon einmal kaufen, jetzt hat es sich wieder angeboten.“
Die bisherige Heimatstube befindet sich in einem angemieteten Gebäude im Dorf. Sie wird von Schulklassen der örtlichen Grundschule und Ausflüglern besucht. Zudem werden bei Dorffesten und anderen Gelegenheiten Führungen durch die Heimatstube angeboten. In den Führungen wird über die Geschichte des Ortes Postlin und der Gemeinde Karstädt berichtet und es werden dadurch Einblicke in das Leben längst vergangener Zeiten gegeben. Die Führungen werden von alteingesessenen Postlinern durchgeführt.
Die Heimatstube ist bei den Postlinern und Gästen beliebt. Zukünftig soll es eine dauerhafte Kooperation mit der Grundschule geben. Neben der Heimatstube soll in dem sanierten Fachwerkhaus auch ein Clubraum eingerichtet werden, in dem verschiedene Aktivitäten durchgeführt werden. „Wir wollen alte Geräte ausstellen und auch einen Treffpunkt für die Jugend im Ort etablieren“, sagt Julia Freitag. Der Verein will so schnell wie möglich vorankommen, dieses Jahr das Geld umsetzen und spätestens nächstes Jahr umziehen. „Es ist wichtig, dass vor allem auch bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Umgebung geweckt wird. Wir wollen, dass sich die Menschen in ihren Wohnorten wohlfühlen“, sagt Uwe Schüler. Er lobt das ehrenamtliche Engagement. Der Postliner Heimatclub gründete sich im Jahr 2005 mit dem Ziel, die Geschichte des Ortes aufzuarbeiten, das dörfliche Zusammenleben sowie kulturelle Projekte zu fördern. Marcus J. Pfeiffer