Gärtner bezeichnen mehrjährige, krautige Zierpflanzen als Stauden. Im Gegensatz zu Sträuchern verholzen ihre Stängel und Zweige nicht. Die Blätter erscheinen meist im Frühjahr und verschwinden spätestens bei Einsetzen des Frosts. Besonders reizvoll sind Kombinationen von Stauden mit unterschiedlichen Wuchsformen und Blütezeiträumen, die von Frühjahr bis Herbst Farbe und Struktur ins Beet bringen. Es lohnt sich nicht nur aus ästhetischen Gründen, monotone Rasenflächen in blühende Staudenbeete zu verwandeln. Einmal etabliert, benötigen diese mehrjährigen Blühpflanzen nur noch wenig Pflege – was nicht nur Zeit, sondern auch Wasser spart. Je passender zum Standort ausgesucht, desto besser wachsen die Stauden und benötigen auch weniger Bewässerung. Die Umwandlung von kargen Schotterbeeten in Staudenflächen leistet zudem einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt. Denn dadurch schafft man wertvolle Lebensräume mit Nahrungspflanzen.
Die Vielfalt von Stauden ist riesig. Es gibt nicht nur Unterschiede in der Größe und der Form der Blätter und Blüten, sondern auch in der Blütezeit und den Standortansprüchen. Um ein harmonisches Bild zu erzeugen, werden mehrere Exemplare einer Sorte auf der Fläche verteilt, sodass sich Farbtupfer und grüner Blattschmuck abwechseln. Während Christrosen (Helleborus) bereits im Winter blühen, erfreuen uns Teppich-Flammenblumen (Phlox) im April mit ihrer Schönheit. Zu den Dauerblühern im Sommer und Herbst zählen unter anderem Mädchenauge (Coreopsis) und Spornblume (Centranthus). Ihre volle Pracht im Herbst entfalten zum Beispiel Hohe Fetthenne (Sedum) und Storchschnabel (Geranium). Übrigens kümmern sich viele Insekten bei der Nahrungssuche nicht darum, ob Pflanzen heimisch sind oder nicht. Es zählt das Nahrungsangebot. Deshalb wirken auch Kugeldistel (Echinops) und Prärie-Salbei (Salvia) wie ein Magnet auf Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Idealerweise sollten die Ansprüche der gepflanzten Stauden zum Standort passen. Präriestauden aus Nord- und Mittelamerika gedeihen beispielsweise prächtig in voller Sonne. Sie überstehen Trockenperioden problemlos, sind dennoch frosthart und werden in Hinblick auf weitere Hitzesommer immer häufiger gepflanzt. Zu den typischen Vertretern gehören unter anderem Duftnessel (Agastache), Indianernessel (Monarda) und Präriekerze (Gaura). Ebenso anspruchslos sind auch Steingartengewächse wie Steinbrech (Saxifraga) oder Hauswurz (Sempervivum), die gut durchlässigen Boden bevorzugen. An schattigen Standorten fühlen sich beispielsweise Eisenhut (Aconitum) und verschiedenste Farne wohl. WS