Wenn Wasser nicht richtig versickert, ist zumeist ein schwerer Lehm- und Tonboden die Ursache. Aber auch eine mechanische Verdichtung des Erdreichs etwa in Neubaugebieten kann eine Ursache sein. Lehm- und Tonböden können durch das Einarbeiten von Sand durchlässiger werden. Hilft das nicht, müssten eine Drainage oder der komplette Austausch des Gartenbodens folgen. Ist nur ein bestimmter Bereich betroffen, etwa eine Senke mit Staunässe, empfiehlt Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) ein anderes Vorgehen: „Gestalten Sie die Areale einfach mit Pflanzen, für die nasse Füße kein Problem sind.“
Vor allem feuchte Senken, die sich überwiegend in einem sonnigen oder halbschattigen Teil des Gartens befinden, eignen sich dazu, ein Sumpfbeet anzulegen. Die Fläche wird etwa 30 Zentimeter tief ausgehoben und es wird kontrolliert, wie gut das Wasser hier gehalten wird. Unter Umständen ist eine zusätzliche Abdichtung mit Lehm oder Ton erforderlich. Für die Bepflanzung bieten sich vor allem Binsen und Gräser an, die auch für die Gestaltung von Uferzonen an Gartenteichen empfohlen werden.
Die Zyperngrassegge (Carex pseudocyperus) mit ihren lockerüberfallenden, hellgrünen Halmen und der Buntlaubige Wasser-Schwaden (Glyceria maxima ‚Variegata’) mit weiß-grün gestreiften Blättern sind sehr dekorativ. Noch mehr Abwechslung und Farbe bringt man mit Blütenpflanzen wie Sumpfschwertlilien (Iris pseudacorus), Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) oder Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense) ins nasse Beet. „Damit all diese Gewächse sich wohl fühlen, muss die Fläche nicht ständig überflutet sein, sie sollte aber auch nicht zu lange komplett austrocknen“, erläutert Wolfgang Groß. „Um den Boden weitgehend feucht zu halten, kann es beispielsweise sinnvoll sein, Regenwasser von Gebäudedächern direkt über ein Fallrohr zum Sumpfbeet zu leiten. So wird zusätzliches Gießen auch im Sommer weitgehend überflüssig.“
Die Anlage eines Sumpfbeetes ist auch auf kleinen Flächen möglich. Damit wird der Garten um einen besonderen Lebensraum reicher, der nicht nur Platz für Pflanzen mit speziellen Vorlieben bietet, sondern auch für die heimische Tierwelt eine Bereicherung ist. Schmetterlinge, Bienen und Libellen werden angelockt, sowie Vögel, die sich von diesen Insekten ernähren. Auch Frösche und Molche können sich ansiedeln. net