Fünf Jahre lang hält das kleine, motivierte Team aus Ehrenamtlichen den Laden nun schon geöffnet und hat das Sortiment ausgebaut. Sie haben die Corona-Zeit mit all den Einschränkungen bewältigt und sind auch immer wieder in die Öffentlichkeit gegangen mit Ständen bei „Licht an“ oder dem Ostermarkt. „Wir wünschen uns noch mehr Kundschaft“, sagt Erika Schwarz, die von Anfang an dabei ist. Die Lage des Weltladens findet sie nicht optimal, aber eine teure Miete wirft der Laden bisher nicht ab. Christine Letschert ist erst in diesem Jahr dazugestoßen. Sie möchte das Konzept des Fairen Handels unterstützen und es macht ihr Spaß, Teil eines engagierten Teams zu sein. Konny Rangnow berichtet, dass die meist verkauften Lebensmittel derzeit Kaffee und Schokolade sind. So bekommen viele Bauern und Bäuerinnen einen fairen Preis für ihre Bohnen, freut sie sich. Viele Familien haben damit ein sicheres Auskommen und können ihren Kindern eine gute Schulausbildung ermöglichen. Neben einem fairen Preis für die Lebensmittel und kunsthandwerklichen Produkte geht es beim Fairen Handel auch um Arbeitsplätze, die die Gesundheit nicht schädigen und so den ökologischen Anbau fördern. In vielen Ländern leiden die Menschen, besonders die in der Landwirtschaft tätigen, bereits deutlich unter den Folgen des Klimawandels. Darum ist das Motto der „Fairen Woche“, die jährlich bundesweit im September stattfindet: „Fair. Und kein Grad mehr.“
Ein wichtiges Prinzip des Fairen Handels ist die Kommunikation auf Augenhöhe. Die Produzentengruppen und die Importgesellschaften wie GEPA, El Puente oder Weltpartner pflegen langfristige Handelsbeziehungen und sind immer im Gespräch, auch über die Preisgestaltung. Marion Duppel, die bei ESTAruppin für den Bereich „fair & global“ zuständig ist, weist darauf hin, dass sich der Faire Handel für weltweite Handelsgerechtigkeit und ein solidarisches Miteinander einsetzt, und dass beides heute immer wichtiger wird.
Am 20. August bekommen die Kundinnen und Kunden im Weltladen zehn Prozent Rabatt auf alles. Und ab 18 Uhr wird gefeiert im Hof in der Karl-Marx-Straße 98. Um das Thema „Reis“ geht es bei einem kleinen Vortrag mit Verkostungen. Und danach gibt es ein Reisbuffet (kostenfrei) und Live-Musik. Nur die Getränke müssen gekauft werden. WS