Wer mehr darüber erfahren möchte, warum viele Vögel diese weite und gefährliche Reise jedes Jahr erneut auf sich nehmen, was für unterschiedliche Zugstrategien es gibt und wo man Zugvögel am besten beobachten kann, ohne sie zu stören, für den sind Touren rund um das Thema Vogelzug ein guter Einstieg.
Die weitläufigen Tagebauseen im Naturpark Niederlausitzer Landrücken gehören zu den größten Sammel- und Rastplätzen in Brandenburg. Aber auch das kleinere Gewässer Borcheltsbusch bei Freesdorf wird von Kranichen und Graugänsen seit vielen Jahren als Schlafgewässer genutzt. Jeden Samstag- und Sonntagabend im September und Oktober erläutern hier die Ranger auf dem Beobachtungsturm Hintergründe zum Zugverhalten der Tiere, während die Gäste durch Spektiv und Fernglas freie Sicht auf die einfliegenden Großvögel haben. Den Höhepunkt des Vogelzugs erwartet die Naturwacht dort Ende September. Dann treffen auch große Schwärme nordischer Saat- und Blässgänse am Borcheltsbusch ein. Die Vogelbeobachtung mit der Naturwacht beginnt jeweils um 17.30 Uhr beziehungsweise 17 Uhr, wenn ab Mitte Oktober die Dämmerung früher einsetzt.
Doch auch direkt bei uns im Landkreis OPR und im angrenzenden Havelland können Kraniche jetzt in großer Zahl beobachtet werden. Das Luchgebiet ist in jedem Jahr Rastplatz für Tausende Vögel. Und die Storchenschmiede Linum bietet bis zum 10. November jeweils freitags, samstags, sonntags und feiertags etwa 1,5 Stunden vor Sonnenuntergang Führungen zum abendlichen Einflug der Kraniche an. Die genauen Termine kann man in der Storchenschmiede erfragen.
Außerdem gibt es am 6. und 8. Oktober (7 Uhr), am 13. und 15. Oktober (7.15 Uhr), am 20. Oktober (7.30 Uhr) und am 27. Oktober (6.45 Uhr) die Möglichkeit, an Führungen zum morgendlichen Ausflug teilzunehmen.
Für die Teilnahme an den Führungen empfehlen sich bequeme und der Witterung entsprechende Kleidung in gedeckten Farben sowie festes Schuhwerk. Auch Fernglas oder Spektiv sind wertvolle Begleiter.
In Deutschland brüten regelmäßig etwa 250 Vogelarten. Etwa die Hälfte davon sind Zugvögel. Lange Zeit wussten die Menschen sehr wenig über die Reisen vieler Vögel gen Süden. So dachte man lange, dass Schwalben, die sich vor dem Abflug am Ufer von Stillgewässern sammeln, im Schlamm eingegraben überwintern. Gelegentliche Totfunde im Eis schienen diese Theorie zu belegen. Erst durch die systematische Beringung und die Erfindung von Peilsendern konnte allmählich nachgewiesen werden, welch weite Strecken viele Arten Richtung Süden zurücklegen, um dem entbehrungsreichen Winter zu entfliehen. Einige Limikolen (Watvögel) fliegen dabei Rekordstrecken von über 10 000 Kilometern am Stück. WSStorchenschmiede LinumNauener Straße 54 , Tel. 033922/