Neuruppin. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) ruft zu mehr Solidarität mit Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen auf. Unter dem diesjährigen Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben“ setzt sich das Bündnis, das die Interessen der älteren Generationen in der Bundesrepublik vertritt, dafür ein, differenziertere Bilder von Demenz zu schaffen.

Denn neben den Verlusten, die eine Demenz mit sich bringe, blieben lange Zeit noch Fertigkeiten erhalten, die es zu nutzen und möglichst zu erhalten gelte. Die BAGSO fordert Aufklärung und Sensibilisierung der Gesellschaft, um Menschen zu befähigen, Zeitgenossen mit Demenz und Angehörigen vorurteilsfrei zu begegnen.

In Deutschland leben 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 2,8 Millionen steigen.

„Menschen mit Demenz verfügen nach wie vor über Fertigkeiten und Ressourcen“, so Andreas Kruse, Gerontologe und BAGSO-Vorstandsmitglied. Viele hätten Freude an Beziehungen, an Kommunikation und gemeinsamen Aktivitäten. Gefühle, Empfindungen und auch alltagspraktische Fertigkeiten blieben über lange Zeit erhalten, sagt der Alterswissenschaftler: „Diese Kompetenzen müssen wir erkennen und fördern.“ Um eine inklusive Gesellschaft für demente Menschen zu gestalten, bedarf es laut BAGSO ganzheitlicher Begleitung mit medizinischer und pflegerischer Versorgung sowie einer sozialen, teilhabeorientierten Unterstützung. gd