Im vergangenen Herbst und Winter registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) zwischen Oktober und April fast 207 000 Influenzafälle. Gut jeder Fünfte von ihnen musste ins Krankenhaus. Fast 1000 Menschen starben im Zusammenhang mit Grippe, 89 Prozent von ihnen waren älter als 60 Jahre, so die RKI-Angaben. Grippeviren können eingeatmet oder über die Hände weitergereicht werden. Mit verschiedenen Maßnahmen lässt sich das Ansteckungsrisiko senken. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, nicht mit den Händen das Gesicht und die Augen berühren, auf Händeschütteln verzichten, große Menschenmassen meiden und die Zimmerluft feucht halten. Und man kann sich impfen lassen. Oktober und November sind die besten Monate für die jährliche Grippeschutzimpfung.
„Nach der Impfung dauert es etwa 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz aufgebaut hat. Deshalb ist es wichtig, sich bereits vor dem Start der Grippesaison impfen zu lassen. So ist man gut geschützt, wenn die Infektionszahlen steigen, und der Grippewelle damit einen Schritt voraus“, betont Stefan Roßbach-Kurschat von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. Der Impfschutz hält in der Regel ein halbes Jahr und damit über die gesamte Grippesaison. Zur Grippeschutzimpfung rät Roßbach-Kurschat all jenen, die bei einer Infektion ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben: Menschen über 60, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Vorerkrankungen wie Herz- und Kreislaufkrankheiten oder Diabetes, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie Schwangeren. Auch für Personen, die beruflich viel Kontakt mit anderen Menschen haben, wie medizinisches Personal, Pflegekräfte, Lehrer und Erzieher, ist die Grippeschutzimpfung wichtig.
Ist neben der Grippeschutzimpfung auch eine Impfung gegen Corona angezeigt, könnten laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission auch beide Impfstoffe am gleichen Impftermin verabreicht werden. „Die Grippeimpfung ist eine äußerst wirksame Maßnahme, um sich und andere vor den Grippeviren zu schützen“, betont der Mediziner. „Sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt. Diese können Sie beraten und auch direkt impfen.“ Zusätzlich bieten viele Fachärzte Impfungen an. „Die Grippeimpfung verringert nicht nur das individuelle Risiko, sondern leistet auch einen bedeutenden Beitrag zur sogenannten Herdenimmunität. Je mehr Menschen gegen die Grippe geimpft sind, desto schwieriger wird es für die Viren, sich auszubreiten. Dies schützt nicht nur die Geimpften selbst, sondern auch diejenigen, die aufgrund von Gesundheitsproblemen nicht geimpft werden können.“
Auch das Gesundheitsamt des Landkreises OPR in der Neustädter Straße 13 in Neuruppin bietet Impfungen an. Seit dem 9. Oktober und bis mindestens Ende Januar 2025 wird montags zwischen 10 und 11 Uhr und mittwochs zwischen 13 und 14 Uhr geimpft. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Terminvergabe erfolgt über eine Online-Anmeldung oder unter der Telefonnummer 03391/688-5308 (Montag bis Freitag von 10 bis 11 Uhr). Vor einer Impfung sollten der Aufklärungsbogen und das entsprechende Informationsmaterial (Merkblatt) beachtet werden. Mitzubringen zum Impftermin sind der Impfausweis, die Versichertenkarte und möglichst der ausgefüllte Aufklärungsbogen.
Zusätzlich zu den oben genannten Impfungen im Gesundheitsamt des Landkreises werden ohne Voranmeldung folgende Termine für Grippeschutz- und Tetanusimpfungen beim DRK Neuruppin (Straße des Friedens 3 in Neuruppin) sowie im Gesundheitsamt Wittstock in der Rheinsberger Straße 18 angeboten:
■ DRK Neuruppin: Freitag, 22. November, 15 bis 17 Uhr
■ Gesundheitsamt Wittstock:
Montag, 4. November, 13.30 bis 15 Uhr Gabriele Elstermann