Dass die alte Hansestadt in Wismar weit über die Grenzen der Küstenregion hinaus bekannt ist, liegt nicht nur an ihrer historischen Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört, sondern auch an der äußerst erfolgreichen Fernsehserie SOKO Wismar.
Sie wird seit Oktober 2004 ausgestrahlt und führt zu Tat- und Ermittlungsorten in und um die Stadt an der Wismarer Bucht, von Groß Schwansee im Westen bis zum Boiensdorfer Werder im Osten.
Standfotograf Marc Meyerbröker, Szenenbildner Erik Rüffler, die Wismarerinnen Moni Mück und Anna Pfau haben sich aufgemacht, aus der Sicht der Kriminalisten diese Region vorzustellen. Zunächst werden die Leserinnen und Lesern mit den Hauptakteuren bekannt gemacht, von Udo Kroschwald (seit 20 Jahren Dienstgruppenleiter Jan-Hinrich Reuter), der ursprünglich Kybernetik studierte, über die norddeutsche Katharina Blaschke (Gerichtsmedizinerin Dr. Helene Sturbeck) bis zu Nike Fuhrmann (Kriminalhauptkommissarin Karoline Joost), um nur einige zu nennen. Eine Zeittafel gibt Auskunft darüber, wann wer die Reihen der SOKO Wismar verstärkt hat.
Und dann geht es auf Erkundung: Da ist der Marktplatz, einer der größten in Norddeutschland. Er war unter anderem Schauplatz, als „Wurst-Micha“ plötzlich tot umfiel. Auf ihm befinden die Wismarer Wasserkunst und das klassizistische Rathaus. Die in der Folge „Marktschreier“ verwendeten Würste waren übrigens echt und wurden am Ende des Drehtages an die Wismarer Tafel gespendet. In der Krämerstraße wurde der Inhaber eines Whiskyladens erschlagen, in der 650 Jahre alten Nikolaikirche stürzte ein Orgelbauer in den Tod. Ihr Mittelschiff ist das zweithöchste der Welt. Sehr beliebt als Drehort ist der Alte Holzhafen. Und natürlich darf „Nosferatu“ nicht fehlen, der berühmte Stummfilm wurde 1921 in Wismar gedreht. „Schlechte Zeiten für Vampire“ spielt darauf an.
Lebendiger und zugleich abenteuerlicher kann man sich kaum auf Entdeckungsreise begeben. Und noch ein Extra steuern die Autoren des im Hinstorff Verlag Rostock erschienenen Buches bei. Zu den Drehorten sind die entsprechenden Folgen der Serie nachgewiesen, sodass man sie in der ZDF-Mediathek aufrufen kann.
Das mit Wismarer Ansichten und Szenenfotos reichhaltig bebilderte und mit Orientierungskarten versehene Buch wird abgerundet durch einen Blick hinter die Kulissen der Produktion, und beschreibt, was in dem einen Jahr geschieht, bis eine Folge im Fernsehen ausgestrahlt werden kann. rvMeyerbröker u.a.: SOKO Wismar. Ein Reiseführer zu den Tatorten. Hinstorff, 2024.192 S.