Vitamin C als Präparat meist überflüssig Abwechslungsreiche Ernährung reicht in der Regel aus
brandenburg. Viele Menschen greifen in der kalten Jahreszeit auf Vitamin-C-Präparate zurück, um ihr Immunsystem zu stärken und Erkältungen vorzubeugen. Doch eine vorsorgliche Einnahme von Vitamin C zur Verhütung oder Milderung von Erkältungen ist wissenschaftlich nicht belegt. Darauf weist die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) hin. Eine für die ausreichende Vitamin-Aufnahme nötige abwechslungsreiche Ernährung können demnach weder Vitamin-C-Präparate noch andere Nahrungsergänzungsmittel ersetzen.Vitamin C spielt eine wichtige Rolle im Körper. Unter anderem dient es dem Schutz für unsere Zellen, unterstützt die Kollagenbildung, verbessert die Eisenaufnahme und fördert die Wundheilung. Nicht zuletzt unterstützt Vitamin C auch unser Immunsystem, besser gegen Krankheiten ankämpfen zu können. „Werbung, die Vitamin C als Mittel zur Heilung oder Vorbeugung von Erkältungen anpreist, ist irreführend und geht zu weit“, warnt aber Tanja Schirmer, Ernährungsexpertin der (VZB). Erlaubt sei nur der Hinweis, dass Vitamin C zur Aufrechterhaltung einer normalen Immunfunktion beiträgt. „Für darüber hinausgehende Aussagen fehlt die wissenschaftliche Evidenz“, so Schirmer.Die gute Nachricht indes: Die Versorgung mit Vitamin C in der Bundesrepublik ist unproblematisch. Es kommt vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vor, und der Tagesbedarf von etwa 100 Milligramm kann mit dem Verzehr einer halben roten Paprika oder einem Glas Orangensaft (250 ml) gedeckt werden. „Daher reicht abwechslungsreiche Ernährung in den meisten Fällen völlig aus, um unseren Vitamin-C-Bedarf zu decken“, meint Schirmer. Eine über den Bedarf hinausgehende Aufnahme an Vitamin C bringe keinen Nutzen, da der Körper dann die Aufnahme drosselt.Auch sogenannte Immunbooster wie Zubereitungen für Heißgetränke oder Shots mit speziellen Pflanzenextrakten sollen die Abwehrkräfte in Schwung bringen. Gesundheitsbezogene Angaben mit Blick auf eine Stärkung des Immunsystems sind auch für die Inhaltsstoffe dieser Produkte nicht erlaubt. „Zudem enthalten sie oft hohe Mengen an Zucker“, gibt Schirmer zu bedenken.Auch andere Vitamine und Co. in Tabletten- oder Pulverform sind ausschließlich dazu gedacht, die normale Ernährung zu ergänzen. Dies ist nur für Risikogruppen oder nach vorherigem Arztgespräch sinnvoll. „Die beste Unterstützung für unsere Gesundheit bietet nach wie vor eine bunte und vielfältige Ernährung. Frische Lebensmittel liefern eine Fülle an Vitaminen und Mineralstoffen im natürlichen Verbund mit weiteren wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen oder sekundären Pflanzenstoffen“, so Schirmer. WSHaben Sie Fragen zu Ernährung, Lebensmitteln, Kennzeichnung und Verpackungen? Stellen Sie sie unter www.lebensmittel-forum.de, Verbraucherzentralen beantworten sie kostenlos im bundesweiten Lebensmittel-Forum.