Blaues Frühlingswunder
Die Staude des Jahres 2025 ist
das Kaukasus-Vergissmeinnicht

Foto: Staudengärtnerei Gaissmayer
Die zierlichen Blüten des Vergissmeinnicht (Myosotis) sind im Frühjahr ein beliebter Schmuck für die Gärten. Ein naher Verwandter, das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) wurde als Staude des Jahres 2025 ausgewählt. Anders als viele heimische Sorten, die ein- oder zweijährig sind, ist das Kaukasus-Vergissmeinnicht langlebig. Es bildet große, herzförmige Blätter und treibt nach einer kurzen winterlichen Ruhephase ab März dort wieder aus, wo es gepflanzt wurde. Gelegentlich versamt es sich – meist ohne lästig zu werden. Zwischen April und Juni blüht Brunnera macrophylla in Blau oder Weiß auf und zieht auch danach die Blicke auf sich. Nach der Blüte bleiben die Blätter und die zeigen sich in diversen Spielarten: Je nach Sorte sind sie grün, weiß getupft, hell gerandet oder nahezu komplett versilbert.

Was die Blütenfarben anbelangt, ist die Auswahl eingeschränkt: Die meisten Sorten der Blattschmuckstaude blühen blau, in einem umwerfend klaren Ton, der sich gut kombinieren lässt. Staudengärtner Michael Dreisvogt schwärmt: „Dieses Himmelblau sieht ja schon gemeinsam mit komplett grünen Blättern klasse aus. Es passt aber auch wunderbar zu den silbrigen Sorten und kommt vor dem Hintergrund hell gemusterter Blätter richtig gut zur Geltung.“ Eine der bekanntesten Varianten ist ‘Jack Frost’. Diese Sorte ist seit rund 25 Jahren erhältlich und trägt silbriges Laub mit einem schmalen grünen Rand. Und wenn es weiße Blüten sein sollen? „Dann würde ich die Sorte ‘Betty Bowring’ pflanzen. Sie hat komplett grüne Blätter und das finde sogar ich als Liebhaber von Blattmusterungen gut so“, empfiehlt Michael Dreisvogt. Der Grund: Vor durchgehend grünem Blattwerk heben sich weiße Blüten besser ab als vor hell gemustertem Laub.

Kombinieren lässt sich das Kaukasus-Vergissmeinnicht mit Arten, die ebenfalls im Schatten oder Halbschatten und in frischen Böden gedeihen, zum Beispiel dem Purpurglöckchen (Heuchera) oder die Prachtspiere (Astilbe). Ebenfalls geeignet und sehr interessant sind variantenreiche Blattschmuckstauden, allen voran die Gattung Hosta. Sie bietet ein ganzes Universum weiterer Spielarten und Blattzeichnungen, die sich kombinieren lassen. Besonders unkompliziert ist die Partnerschaft mit einer anderen bodendeckenden Staude: Die Elfenblume (Epimedium) war bereits 2014 Staude des Jahres und wächst gemeinsam mit ihrer frisch gekürten Kollegin zu einem dichten Blätterteppich heran.

Damit sie den Boden lückenlos bedeckt, wird Brunnera mit sechs bis acht Exemplaren pro Quadratmeter gepflanzt. Ihre volle Schmuckwirkung entfalten die Blätter übrigens durch einen kleinen Pflegetrick, den Michael Dreisvogt verrät: „Wenn man Brunnera direkt nach der Blüte bodennah zurückschneidet, treiben sie wieder frisch durch. Dann sehen die Blätter auch im Hochsommer und gegen Ende der Saison sehr vital aus.“ Wer das versäumt hat, lässt die Staude des Jahres für den Rest der Saison einfach in Ruhe. Die Blätter überzeugen im Beet auch ohne diese Maßnahme. net