Im Februar ist der Frühling nicht mehr weit. Winterlinge und Schneeglöckchen zeigen schon ihre Blüten. An Stellen, wo die Sonne den Boden erwärmen kann, recken sich Krokusse in die Höhe. Aber auch einige blühende Sträucher und Gehölze erfreuen uns. Sie sind wichtig als Nahrung für die Insekten, die an milden Tagen als Bestäuber umherfliegen.
Die Blüten der Kornelkirsche (Cornus mas) öffnen sich oft schon im Februar. Trotz seines Namens ist der Strauch nicht mit den Kirschen verwandt, sondern gehört zu den Hartriegelgewächsen (Cornaceae). Ursprünglich im Kaukasus beheimatet, wanderte die Kornelkirsche im Gefolge der Eiszeiten nach Mitteleuropa ein. Die kleinen gelben Blütendolden liefern reichlich Nektar. Zwischen Ende August und Ende September werden die roten, olivengroßen Früchte reif. Das Wildobst hat einen süß-säuerlichen Geschmack mit leicht herber Note und kann gut zu Marmelade verarbeitet werden.
Deutlich früher als bei der Kornelkirsche beginnt bei vielen Sorten der Zaubernuss (Hamamalis) die Blüte. Bei milder Witterung können sich schon Ende Dezember die Blüten mit ihren fadenartigen, leuchtend gelben bis rötlichen Blättern öffnen. Bei Frost rollen sie sich zusammen und können in diesem Zustand selbst Temperaturen bis minus zehn Grad überstehen. Die verschiedenen Varianten der Zaubernuss sind ursprünglich in Ostasien oder Nordamerika beheimatet. Bienen und Hummeln stört das aber nicht. Für sie ist der Strauch eine wichtige Nahrungsquelle.
Eher unscheinbar sind die Blüten der Haselnuss (Corylus colurna), die meist ab Januar zu sehen sind. Manche Allergiker sind nicht gut auf den heimischen Strauch zu sprechen, schließlich sind seine Pollen die ersten, die ihnen zu schaffen machen. Die Haselnuss ist ein Windbestäuber. Nektar bietet sie keinen, die Pollen sind aber eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Weitere frühblühende Gartensträucher sind der Winterschneeball (Viburnum bodnantense), der teilweise den ganzen Winter über seine dekorativen rosafarbenen Blüten bildet, sowie der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) mit gelben Blüten ab Dezember.
Eine wichtige Blütenpflanze für Insekten ist die Salweide (Salix caprea), die an Waldrändern oder an Gewässern oft zu finden ist. Noch vor dem Laubaustrieb bildet sie ab März ihre großen, eiförmigen Kätzchen. So heißen die Blütenstände bei der Weide. In veredelter Form als hängende Kätzchenweide eignet sich der Strauch auch für kleine Gärten.
Auch die Forsythie (Forsythia) blüht aufgrund des Klimawandels immer früher, oft schon Ende März. Für die heimische Tierwelt sind die üppigen gelben Blüten des aus Asien stammende Strauchs allerdings wertlos. In ihnen finden Bienen weder Nektar noch Pollen. Das leuchtende Gelb lockt zwar Insekten an, die dann aber enttäuscht wieder abziehen müssen. Wer sich in seinem Garten über Forsythien freuen möchte, sollte sie daher möglichst mit heimischen Blütenpflanzen flankieren, damit die Insekten nicht hungern müssen. net