Unter dem Titel „Winterlicher Sternenhimmel“ führen Konrad Guhl vom Förderverein der Archenhold-Sternwarte Berlin, Hannes Petrischak, Leiter des Geschäftsbereichs Sielmanns Naturlandschaften und Naturerlebnis, und Günter Lutz, zertifizierter Natur- und Landschaftsführer des Naturparks, durch die Nacht.
Die Wanderung führt vom Parkplatz Pfalzheim bis zum Heideturm auf dem Sielmann-Hügel. Dort geben die Experten Einblicke in die astronomischen Hintergründe von Sternschnuppen und anderen Erscheinungen am Himmel. Auch die ökologische Bedeutung der Dunkelheit für Tiere in der Heide wird thematisiert.
Zwischen dem 13. und 30. November erhellen Leoniden-Sternschnuppen den Himmel. „Da wir am 20. November Neumond haben, ist der Nachthimmel besonders dunkel. Das erhöht die Chancen für Sternschnuppensichtungen erheblich“, erklärt Hannes Petrischak. Am Sternenhimmel gibt es noch mehr zu entdecken, so Petrischak: „Die Herbst- und Wintersternbilder erzählen spannende Sagen und Mythen: wilde Ungeheuer, Heldentaten und Liebesgeschichten aus der griechischen Mythologie. All diese Geschichten werden wir am hoffentlich wolkenfreien Nachthimmel sehen und lebendig vermitteln können.“
Bei optimalen Sichtbedingungen ohne störende Lichtquellen lässt sich im Nordosten die Andromedagalaxie als schwach leuchtender Lichtfleck erkennen. Sie ist das entfernteste Himmelsphänomen, das mit bloßem Auge beobachtet werden kann – und mit einer Entfernung von 2,5 Millionen Lichtjahren unser nächstes Milchstraßensystem.
„Im Sommer ist Andromeda nur schlecht zu beobachten, weil sie sehr flach am Himmel steht. Die Strahlung des Sonnenuntergangs oder -aufgangs und die Lichtverschmutzung verschlucken dann ihre Leuchtkraft. Im Herbst und Winter steht sie so hoch am Himmel, dass man sie gut ausmachen kann“, erklärt Konrad Guhl.
Für nächtliche Beobachtungen sind Taschenlampen zwar hilfreich zur Orientierung, sollten aber sparsam eingesetzt werden. Der Lichtkegel muss stets nach unten gerichtet bleiben. „Jede künstliche Lichtquelle verschlechtert die Nachtsicht erheblich. Die Augen benötigen etwa eine halbe Stunde, um sich vollständig an die Dunkelheit zu gewöhnen – erst dann werden auch die schwächsten Sterne sichtbar“, erklärt Petrischak.
Auch aus Rücksicht auf Tiere sollten Lampen nur verwendet werden, wenn unbedingt nötig. „Die Nacht gehört den Tieren. Es ist ihr Schutzraum vor den täglichen menschlichen Aktivitäten“, erläutert Petrischak. Viele Tiere bereiten sich auf Winterschlaf oder Winterruhe vor und müssen mit ihrer Energie haushalten. WSNaturführung „Winterlicher Sternenhimmel“, Freitag, der 21. November, 18 Uhr; Ort: Eingang Pfalzheim; Anmeldung: Natur- und Landschaftsführer Günter Lutz per E-Mail: heidefuehrungen@t-online.de; Eintritt kostenpflichtig, Kinder und Jugendliche frei. Bitte denken Sie an warme Kleidung und Schuhe sowie Decken oder warme Schlafsäcke.
Schlechtwettervariante: Bei wolkenverhangenem Himmel gibt es alternativ im Dorfgemeinschaftshaus Rägelin einen Vortrag. Infos dazu auf dem Parkplatz in Pfalzheim