Rosenbrauchen Ruhe
Der Rückschnitt erfolgt besser im Frühjahr – vorstrengerem Frost wird aufgehäufelt

Herbstlicher Schmuck im Rosengarten: Hagebutten. Foto: Adobe Stock/MBR
Bei einigen Rosensorten sind im November noch die allerletzten Blüten des Jahres zu sehen. Aber in den meisten Gärten ist die Zeit der Rosenblüte schon lange vorbei, stattdessen tragen die Pflanzen oft Hagebutten. Sie brauchen jetzt vor allem Ruhe, um sich auf die kommende Saison vorzubereiten.

Früher wurden Rosen häufig auch im Herbst zurückgeschnitten. Dahinter stand neben dem Wunsch, die Beete ordentlich in den Winter zu bringen, auch die Erwartung, dass die beschnittenen Rosen besser durch die Frostperiode kommen. Die Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Werden die grünen Triebenden abgeschnitten, können Frostschäden leichter in tiefere Zonen vordringen.

Außerdem haben viele Rosensorten jetzt Hagebutten angesetzt, die manchen Tieren im Winter als Nahrung dienen. Wildrosen, die besonders reichlich Hagebutten tragen, müssen gar nicht geschnitten werden. Ansonsten ist die wichtigste Schnittzeit für die Rosen das Frühjahr. Sobald kein starker Frost mehr zu erwarten ist, in der Regel zwischen Mitte März und Anfang April, werden die Rosen in Form gebracht. Die Faustregel lautet: Wenn die Forsythien blühen, ist der beste Zeitpunkt zum Rosenschnitt.

Auch für das Anhäufeln der Rosen zum Schutz vor Frost ist es im Moment noch ein wenig zu früh. Wenn Ende November oder Anfang Dezember die Temperaturen dauerhaft unter den Gefrierpunkt sinken, ist der passende Zeitpunkt dafür gekommen. Zunächst werden Unkräuter und abgestorbene Pflanzenteile entfernt und die Erde rund um die Rose wird gelockert. Dann wird aus Gartenerde oder Kompost ein kleiner Hügel von etwa 20 Zentimetern Höhe um die Basis der Pflanze aufgeschüttet, der zusätzlich mit Tannenzweigen oder Laub abgedeckt wird. So werden die empfindlichen Wurzeln vor Frostschäden geschützt. Besonders wichtig ist dieser Schutz bei Edel- und Beetrosen, die am empfindlichsten sind.

Abgefallenes Rosenlaub wird am besten in der Biotonne entsorgt. Bleibt es in der Nähe der Pflanze, können sich eventuelle Pilzerkrankungen aus der diesjährigen Saison im nächsten Jahr sofort wieder ausbreiten.

Ein guter Zeitpunkt ist jetzt im November für die Auspflanzung neuer Rosen. Wurzelnackte Pflanzen werden am besten direkt nach dem Kauf gepflanzt. Dazu wird ein Pflanzloch ausgehoben, das etwas tiefer als der Wurzelballen ist. Beschädigte oder schwache Triebe werden mit einer scharfen Schere entfernt. Zur Vorbereitung kommt die Rose für einige Zeit in einen mit Wasser gefüllten Eimer, dann wird sie eingepflanzt. Die Veredelungsstelle, das ist der verdickte Übergang von der Wurzel in den Trieb, sollte dabei bis zu zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche landen. Nachdem das Loch gefüllt ist, wird die Erde angedrückt und schließlich wird noch gründlich gewässert.

Grundsätzlich gilt: Rosen wachsen am besten an einem sonnigen und windgeschützten Platz. Das gilt sowohl für Beet- und Edelrosen als auch für Kletterrosen. Außerdem brauchen sie ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen und einen lockeren, humusreichen Boden. net
Druckansicht