So wussten sie, dass die Demokratie aus Griechenland kommt und Volksherrschaft bedeutet. Wo sonst Stadtverordnete sitzen, nahmen an diesem Tage die Sechstklässler Platz. Fred Fischer erklärt den Jungen und Mädchen, dass es in der Kommunalvertretungen keine Opposition gebe. „Auch wenn hier Parteien und Wählergruppen sitzen, geht es um die Belange der Stadt“, erklärte er. Dabei verheimlicht er nicht, dass sich die Stadtverordneten auch streiten. „Das höchste Gut der Demokratie ist die Meinungsfreiheit.“ Jeder könne hier seine Meinung sagen. Am Ende werde abgestimmt.
„Das was die Stadtverordneten beschließen, müssen die Verwaltung und der Bürgermeister umsetzen“, so Fischer. Wie Demokratie aussehen kann, erlebten die Schüler selbst, denn sie durften abstimmen – über ein Thema, das sie bewegt, mit dem sich die Stadtverordneten befassen sollten. Dabei mussten sie feststellen, dass die Kommunalvertreter nicht auf alles Einfluss haben. Dönerpreise könnten sie ebenso wenig festlegen wie die Rentenhöhe. Vorschläge von Fred Fischer wurden bis auf einen – kostenfreie Schulgetränke – mehrheitlich nicht gewünscht. Die Vorschläge aus den eigenen Reihen – wie einen weiteren Bolzplatz, keine Hausaufgaben mehr oder eine Vier-Tage-Unterrichtswoche – fanden keine Mehrheiten. Klarer Favorit beider Klassen: die kostenlosen Schulgetränke. WS