Die vergangenen Jahre hätten die Menschen verändert und verunsichert, weil sie die Welt mit vielen unerwarteten Krisen konfrontierten und allen viel abverlangten. „Das letzte Jahr unterscheidet sich diesbezüglich gar nicht wesentlich von denen davor“, sagte Ronald Thiel. Auch in Zeiten sogenannter multipler Krisen solle stets das Verbindende vor dem Trennenden stehen. Der Bürgermeister blickte auf das vergangene Jahr zurück und damit auf die Projekte, die erfolgreich abgeschlossen werden konnten: zum Beispiel die Übergabe des fertig sanierten Kulturhauses, der Bau der Querungshilfe in der Havelberger Straße, der Einsatz von zwei Sedimentationsanlagen für den Hochwasserschutz in Pritzwalk, die Umrüstung der Straßenlampen auf LED, die Übernahme der Kita Villa Berti, die Übergabe der neuen Drehleiter für die Pritzwalker Feuerwehr und die Fertigstellung der Nord-Ost-Spange.
Im Baubereich kündigte er für dieses Jahr unter anderem die Sanierung der Havelberger und der Straßburger Straße an sowie die Fertigstellung der Geh- und Radwege in Pritzwalk Süd und an der Wittstocker Chaussee. „Stadtentwicklung ist wie ein großes Puzzle, für das man Ideen, Geduld, Einfallsreichtum, Fantasie und Vorstellungskraft haben muss“, so Thiel. Er bedankte sich beim Stadtparlament, bei den Mitarbeitern der Stadt – ob im Kitabereich, in der Verwaltung oder im Bauhof und in den vielen anderen Bereichen – für die Unterstützung. Zum Erfolg des Bürgerempfangs trugen das Team des Citybüros und das Team des Kulturhauses bei. Letzterem sei es nach knapp einem Jahr gelungen, das Haus wieder mit Leben zu füllen. „Macht weiter so“, sagte der Bürgermeister, bevor er an seinen Amtskollegen Philipp Wacker übergab – symbolisch mit dem Kooperationsball.
Der Wittstocker Bürgermeister blickte in seiner Rede auch auf die Bildung des kooperativen Mittelzentrums Pritzwalk / Wittstock (Dosse) zurück, nachdem dieses im Landesentwicklungsplan festgeschrieben worden war. Dinge, die gut laufen, sollten jedoch immer wieder neu betrachtet und geprüft werden. „Wir stehen bereit für die Zusammenarbeit in der Kooperation.“ Die Überleitung zu den Ehrungen verdienter Bürger der Stadt übernahm Volker Hoffeins, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung: „Ehrenamt ist Herzenssache“, sagte er und erinnerte daran, dass sich mittlerweile elf Bürger der Stadt ins Ehrenbuch eingetragen haben.
Für ihr Engagement im Landfrauenverein Pritzwalk und Umgebung e.V. wurde an diesem Abend Bärbel Baude geehrt. „Sie ist buchstäblich omnipräsent im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt“, resümierte Museumsleiter Lars Schladitz, der die Laudatio für beide Geehrte hielt. Seit 2002 sei Bärbel Baude Mitglied im Verein und bei nahezu jeder Gelegenheit treibende Kraft, ob es um organisatorische Fragen, Standbetreuung oder einfach Kuchen gehe. Bärbel Baude könne als gute Seele des Vereins gesehen werden: „Wenn sie sich für etwas entscheidet, dann immer zu 100 Prozent.“
Horst Kontak habe als Vorsitzender des Vereins Kunstfreunde Pritzwalk, die ihre Räume ebenso wie die Landfrauen im alten Museumsteil haben, ganz erheblich dazu beigetragen, auch hochrangige Künstler nach Pritzwalk zu holen. Zur Eröffnung der Museumsfabrik 2018 gewann er den Künstler Johannes Heisig für eine Ausstellung, später wurden Werke des Schweizer Street-Art-Künstlers Robi the Dog präsentiert. In seiner eigenen künstlerischen Arbeit gelinge es Horst Kontak, die Inspiration des Pritzwalker Landlebens wertschätzend zu verdeutlichen. dre