Nach Jahren der Dürre konnten in diesem Winter in Brandenburg erstmals wieder die Wasserreserven aufgefüllt werden. Aber die Erinnerung an verdorrte Rasenflächen ist noch lebendig. Niemand weiß, wie heiß und trocken es 2024 hierzulande wird, aber es gibt keinen Zweifel, dass der Klimawandel an Fahrt aufnimmt und mit ihm einhergehend Wetterkapriolen zu erwarten sind. Mal ist es wochenlang trocken, dann kommt plötzlich Regen im Überfluss. Nicht alles, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat, steht auch diese härteren Bedingungen durch. Deshalb wächst die Bereitschaft, beim Gärtnern zu einem Umdenken zu kommen.
In den letzten Jahren hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass es hilft, mit der Natur und nicht gegen sie zu gärtnern. Praktisch heißt das, Pflanzen anzusiedeln, die mit den Gegebenheiten gut klarkommen, die zum Boden, zu den Lichtverhältnissen und zum freiwillig gern zu leistenden Pflegeaufwand passen. Für schwierige Stellen im Garten, zum Beispiel an den Rändern, im Vorgarten oder unter dem Hausbaum könnten Bodendecker eine gute Lösung sein. Nie wieder Mähen - allein die Wörter wecken bei manchen schon das Gefühl großer Erleichterung. Bodendecker bieten aber weitaus mehr. Anders als der immer durstige Rasen müssen sie nur selten bewässert werden, sorgen dafür, dass die Böden nicht austrocknen und der Garten sich weniger aufheizt. Nebenbei dämmen sie auch die Verbreitung hartnäckiger Gartenunkräuter ein.
Jetzt einmal den Boden vorbereiten, lockern, und eine Palette Bodendecker pflanzen - auf Click im Netz direkt in der Gärtnerei bestellt und prompt nach Hause geliefert - das könnte doch schon die erste gute Tat fürs Gartenjahr sein. Bodendecker sind übrigens viel aufregender und vielseitiger als der Name vermuten ließe und wer sich mit ihnen befasst, stößt nicht nur auf so schöne Namen wie Dickmännchen (Pachysandra), Waldsteinia, Vinca Ralph Shugert, Hedera „Goldchild“ oder Euonymus Gaiety, um nur auf ein paar Arten und Sorten neugierig zu machen. Natürlich lassen sich Bodendecker auch kombinieren, dabei sollte man aber die Standortbedingungen nicht aus den Augen verlieren.
Wohlbemerkt geht es hier zwar auch um Ästhetik, aber auch um Nachhaltigkeit. Wer seinen Garten an die Phänomene des Klimawandels anpassen will, kommt an Bodendeckern kaum vorbei. Es ist die geschlossene Vegetationsdecke, auf die es ankommt. Wer jetzt im Frühjahr pflanzt, hat in wenigen Wochen einen Teppich aus verschieden farbigen Blättern, sorgt mit Blüten für Insektenfutter und bringt möglicherweise Licht in dunkle Ecken, die bisher wenig Freude machten. Im Handel gibt es verschiedene Arten und Sorten, aber auch passende Mischungen für unterschiedliche Gelände. Aber bei aller Euphorie gilt es zu beachten: Nicht zu dicht pflanzen, Bodendecker entwickeln sich gern und schnell. Ulrich Nettelstroth