Maria von Magdala kommt in allen Evangelien in der Ostergeschichte vor. Im Johannes-Evangelium werden noch andere Frauen namentlich genannt – höchstwahrscheinlich laufen in den Berichten über sie aber verschiedene Frauenfiguren erzählerisch zusammen. Wir wissen daher nicht genau, wer sie waren. Bei Maria von Magdala ist das Interessante – und dann auch wieder Schwierige – dass Überlieferungen zu ihr vermischt werden mit der biblischen Geschichte über eine namenlose Frau, die Jesus die Füße salbt und mit ihren Haaren abtrocknet. Eine intime Situation, die auch sexuell gedeutet wurde. Auch wird behauptet, dass Jesus Maria von Magdala Dämonen ausgetrieben habe. Erzählungen wie diese haben auch dazu geführt, dass Maria von Magdala einen etwas negativ konnotierten Ruf erlangt hat – sie ist in ein moralisches Zwielicht gerückt worden, wenn Sie so wollen. Das hat auch ihre Glaubwürdigkeit infrage gestellt. Man geht heute auch deswegen davon aus, dass Frauen bei der Kreuzigung Jesu und auch später am Grab anwesend waren, weil sie ihn sowieso über lange Strecken begleitet haben, selbstverständlich Teil seiner Anhängerschaft waren.