Farben sprechen unsere Sinne schon aus der Ferne an. Sie beeinflussen, wie wir ein Lebensmittel wahrnehmen. Gelbe Desserts werden mit Vanille verknüpft, rot gilt als fruchtig und reif, grün hingegen als unreif oder sauer.
Forschungen haben ergeben, dass wir die Assoziation von Farbe und Geschmack erlernen. Die Wahrnehmungspsychologen um Mark W. Greenlee und Tina Plank (Universität Regensburg) haben untersucht, wie Farben bei gestörter oder ungestörter Bildung von Assoziationen zwischen Farbe und Geschmack auf die Wahrnehmung von Aromen wirken. Dabei wurde deutlich, dass unser Kopf in diesem Prozess mitspielt, sozusagen eine „innere Verbalisierung“ einer Erwartung stattfindet, durch die unsere Geschmackssinne getäuscht werden können. Doch nicht nur die Farbe der Produkte selbst wirkt auf uns. Selbst das Geschirr und die Umgebungsbeleuchtung tragen dazu bei.
Farben können die empfundene Intensität von Speisen verstärken oder abschwächen, zum Beispiel schmecken Lebensmittel auf einem weißen Teller intensiver und süßer als auf einem schwarzen, heiße Trinkschokolade mundet in Bechern im orangenen Ton am besten. Whisky wird in einem roten Raum am süßesten empfunden. Für Obst und Gemüse haben Forschungen ergeben, dass gelbes oder weißes Licht den Appetit auf solche Produkte wie Äpfel oder Paprika besonders anregt.
Ein farblich interessanter Trend der jüngsten Zeit ist Black & White Food. Die Möglichkeit, Speisen aus Schwarz und Weiß zu kreieren, bieten viele Lebensmittel, nicht nur Gemüse, Reis oder Hülsenfrüchte, sondern ebenso Fleisch, Fisch und Süßwaren. Diese schwarz-weiße Zubereitung ist zudem bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten beliebt. Warum diesen Trend nicht auch mal auf Ostereier übertragen? Ein Schachbrett-Design wäre mal etwas Neues. rv