Das Kind, dem Sören Herms die Chance auf ein gesundes Leben geschenkt hat, ist die inzwischen 14-jährige Leonie Petschel aus Rüdnitz (Barnim). Als sie ihren Lebensretter zum ersten Mal sah, „konnte sie nicht mehr aufhören zu weinen“, sagt Leonies Mutter Constanze im Gespräch mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Als Leonie die Diagnose bekam, war sie elf Jahre alt. „Leonie hatte fast 14 Tage lang hohes Fieber. Sie war blass, konnte kaum laufen“, erzählt die Mutter. Als ein Blutbild gemacht wird, erhalten die Eltern am nächsten Tag die Schock-Diagnose Leukämie – Blutkrebs. Schnell steht fest: Zum Überleben benötigt das Kind die Stammzellspende eines Fremden. Ende Mai 2021 erhält Leonie Sören Herms Stammzellen. Von da an geht es Schrittchen für Schrittchen aufwärts.
Heute gehe es Leonie wieder richtig gut, teilt die DKMS mit. Sie besucht die neunte Klasse, liest für ihr Leben gern oder geht mit dem Familienhund spazieren. „Ich würde jederzeit wieder spenden“, sagt Sören Herms. Als er den Anruf der DKMS erhielt, er könne möglicherweise ein Leben retten, sei dies für ihn ein toller Moment gewesen. „Ich wusste: Für eine andere Person bin ich möglicherweise der Sechser im Lotto.“ Bereits viele Jahre vor seiner Spende – bei Sören Herms wurden die Zellen, wie heute nur noch in zehn Prozent der Fälle üblich, unter Vollnarkose aus dem Beckenkamm entnommen – war er dem Beispiel seiner Eltern gefolgt und hatte sich bei der DKMS registriert.
Rund um seine Spende in Dresden habe er sich zu jedem Zeitpunkt wohlgefühlt. „Es wurde mir sehr einfach gemacht“, sagt er. „Ich habe mich bestens betreut gefühlt.“ Zurück blieb nach der Operation nur ein „sehr, sehr starker Muskelkater“. „Ich habe noch nicht einmal Narben zurückbehalten.“
Leonie und ihre Familie möchten auch zukünftig mit dem Spender in Kontakt bleiben. „Sören ist für uns kein wildfremder Mensch. Leonie ist ein großer Teil von ihm“, sagt Constanze Falk.
Allein 2024 wird die DKMS aus Altersgründen rund 135 000 Personen aus ihrer Datei verlieren. Um diese Lücke zu schließen, sei die Unterstützung aller gefragt, so die DKMS.
Wer helfen will, kann bei der DKMS ein Registrierungsset anfordern – online unter www.dkms.de/aktiv-werden/spender-werden. dre