Die Rosenfreunde Wittstock sind ein Freundeskreis innerhalb der Deutschen Rosengesellschaft e.V. und der einzige im Land Brandenburg. Die Idee stammt von Ines Lehmann. Sie erinnert auch daran, dass es schon einmal eine Rose geschafft hat, ein Friedenssymbol zu werden: Die Meilland-Züchtung „Gloria Dei”, auch „Peace” genannt, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, natürlich auch wegen ihrer guten Eigenschaften, die meistverkaufte Rose überhaupt.
„Wir haben für unsere Aktion die rosenliebenden Menschen angesprochen, weil der Wunsch, in Frieden zu leben, vom Herzen ausgeht”, sagt Ines Lehmann. „Und eine Rose zu pflanzen, ist sozusagen eine Herzensangelegenheit.”
Wieder einmal wurden die Wittstocker Initiatoren bei ihrem Vorhaben von dem Unternehmen Rosen Tantau unterstützt, das seit mehr als 100 Jahren Rosen züchtet. Züchtungsleiter Jens Krüger empfahl die Rose „Friedenslicht“. Sie ist eine sehr gesunde Strauchrose mit apricot-cremefarbenen, gefüllten Blüten und leichtem Duft. Getauft wurde sie 2015: zur Würdigung des 70 Jahre währenden Friedens in Europa. Perfekt! Und Rosen Tantau machte es möglich, dass die Wittstocker „Friedenslicht“ in großer Anzahl und zu einem sehr günstigen Preis bekommen konnten. Nun werden also in diesem Sommer „Friedenslichter” an vielen Stellen blühen, in privaten Gärten und in öffentlichen Anlagen. Über den Wittstocker Freundeskreis wurden etwa 520 dieser Rosensträucher an Menschen in mehr als 60 Orten verteilt. Und dies vor allem in der Prignitz und in Ostprignitz-Ruppin, aber einige auch weit darüber hinaus.
Beteiligt waren Menschen unter anderem in Heiligengrabe, Wittstock, Perleberg, Putlitz, Pritzwalk, Neuruppin, Fehrbellin, Katerbow, Randow, Woltersdorf, Blesendorf, Kyritz, Neustadt/Dosse, Walsleben, Lentzke, Karwesee, Zechlinerhütte, Alt Ruppin, Ludwigslust, aber auch Rostock, Berlin, Lübeck, Ludwigsfelde, Borkwalde, Schwerin, Plau am See, Stralsund, Halle/Saale, Greifswald, Ludwigslust, Oberbobritzsch (Sachsen) und sogar in Schweden, Lülsfeld (Unterfranken) und Kusel (Rheinland/Pfalz).
Einige Beispiele: In Marienflies und Brügge (Prignitz) segnete der zuständige Pfarrer die Symbol-Rose. In Ellershagen pflanzten Anwohner der Objektstraße auf Initiative von Rosenfreundin Elvira Gwozdz 14 „Friedenslichter” vor ihren Grundstücken. Und sie stehen dort nicht allein. Mit ihnen werben Zitate und Verse berühmter Leute für den Frieden, geschrieben auf farbige Schilder.
Auch einige den Wittstockern nahe verbundene Freundeskreise der Deutschen Rosengesellschaft haben die Idee aufgegriffen. Die Rosenfreunde Sächsisches Elbland haben 17 Rosen in Dresden gepflanzt und drei Sträucher sogar nach Schweden geschickt. Der Freundeskreis Haldensleben brachte 74 „Friedenslichter“ in die Erde. Und Hamburger Rosenfreunde pflanzten das Symbol im Botanischen Garten der Hansestadt.
Ines Lehmann ist tief bewegt angesichts der großen Resonanz: „Ein Dankeschön an alle, die mit gepflanzt haben!”
Und sie hat noch einen wichtigen Hinweis: „Die zur Verfügung gestellten Rosen kommen aus dem Kühllager. Die eine oder andere Rose kann sich noch im Ruhemodus befinden. Bitte geduldig sein, die Rose bei Trockenheit gut wässern und abwarten mindestens bis August. Sie wird austreiben!” Kirsten Große