Eine Kreditklemme habe es nicht gegeben, so Schlender. Das Kreditgeschäft der VR-Bank hat sich demnach um 33,6 Millionen Euro oder 3,8 Prozent erhöht. Eine verstärkte Kreditnachfrage wurde in der Landwirtschaft, der Branche erneuerbarer Energien und im Transportwesen erreicht. Vor dem Hintergrund schlechterer „Rahmenbedingungen, die wir nicht zu verantworten haben“, sei der Trend im privaten Wohnungsbau aber nicht wie in den Vorjahren fortsetzbar gewesen. Die bilanziellen Einlagen wuchsen indes 2023 um 80 Millionen Euro oder 8,3 Prozent. Die Einlagen der Kunden des die Prignitz sowie Heiligengrabe und Wittstock umfassenden Geschäftsgebiets stiegen so entgegen dem Bundestrend auf einen Wert von 1,041 Milliarden Euro.
Mit den Volumensteigerungen sowohl auf der Kredit- als auch der Einlagenseite sei insgesamt ein deutlich höheres Wachstum als in den vergangenen Jahren erzielt worden, erklärte Schlender. Die Bilanzsumme ist aufgrund der guten Zuwächse um 101 Millionen Euro auf insgesamt 1,29 Milliarden Euro angestiegen. Auch bei den eigenen banklichen, festverzinslichen Wertpapierbeständen, die sich wegen der veränderten Zinssätze der Europäischen Zentralbank noch 2022 negativ entwickelte hätten, habe sich die Entwicklung gebessert. Die vor diesem Hintergrund nicht vorgenommenen Abschreibungen der VR Bank erholten sich von 21,6 Millionen Euro noch im Vorjahr auf 9,4 Millionen. 2023 konnte die Volksbank Prignitz mit mehr als tausend neuen Kunden einen erheblich höheren Zuwachs erzielen als andere Banken oder Sparkassen. Die Gesamtzahl stieg so auf rund 32 500.
Bei der Verwendung der Bilanzgewinne in Höhe von gut 585 848 Euro dominieren mit insgesamt mehr als 446 000 Euro Ergebnis- und gesetzliche Rücklagen. Die Dividenden an die Mitglieder umfassten 138 345 Euro.
Im Zuge der Generalversammlung gab es auch die Gelegenheit für die insgesamt 16 Auszubildenden der VR-Bank Prignitz, sich selbst mit einem Video zu präsentieren. Zudem konnte Schlender mit „Wero“ ein weiteres europäisches Bezahlsystem bei der Bank präsentieren, das in der Bundesrepublik, Frankreich und den Benelux-Staaten eingeführt wird und die Möglichkeiten auch um länderübergreifende Überweisungen in Sekundenschnelle erweitert. Ab 2025 sollen dann weitere Ausbaustufen zur Verfügung stehen.
Anhand eines Films demonstrierte Schlender zudem Ereignisse des Jahres 2023. „Wir leben in herausfordernden Zeiten, es scheint, als sei die Welt um uns herum in Unordnung geraten“, so das Vorstandsmitglied. Die Menschen würden sich nach Verlässlichkeit und Beständigkeit sowie Sicherheit für ihre Finanzen sehnen. Auf einen „ruhigen Hafen“, der „nicht auf hoher See zwischen den Wellen torkelt“, könnten dabei die Kunden der Volksbank bauen. „Als Genossenschaft sind wir verpflichtet, zum Nutzen unserer Mitglieder zu wirtschaften“, so Schlender.
Während der Veranstaltung wurde die Aufsichtsratsvorsitzende Sigrid Buß verabschiedet. Sie scheidet altersbedingt aus. Sigrid Buß hat mit Ihrer Arbeit die Bank 33 Jahre geprägt und war maßgeblich am Erfolg beteiligt. gd