Exemplarisch ist dieser Fall: Eine Verbraucherin meldete sich bei der Verbraucherzentrale, nachdem sie beinahe Opfer einer betrügerischen Website geworden wäre. Auf der Suche nach günstigen Heizölpreisen stieß sie auf das Portal heiz-oel24.com, das verlockend niedrige Preise anbot. Nachdem sie eine Anfrage gestellt hatte, erhielt sie einen Anruf von einer Berliner Nummer, bei dem man ihr erklärte, dass für die Bestellung 50 Prozent des Kaufbetrags im Voraus gezahlt werden müssten. Als sie misstrauisch nachfragte, weil Vorkasse bei Heizölbestellungen eher unüblich sei, wurde das Gespräch abrupt beendet.
Eine Recherche ergab, dass es sich um einen Fakeshop handelt, der in Russland gehostet wird. Die Verbraucherzentrale Brandenburg empfiehlt, vor einer Bestellung die Seriosität des Anbieters sorgfältig zu prüfen. Bei ungewöhnlichen Zahlungsbedingungen, insbesondere bei Vorkasse, ist Skepsis angebracht. „Auf der sicheren Seite sind Verbraucher, wenn Sie Waren nur bei Online-Händlern ordern, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stellen“, so die Verbraucherzentrale. Sicher sind zum Beispiel Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen lang rückgängig gemacht werden.
Vor einer Bestellung sollten Nutzer folgende Punkte in einem Internet-Shop genau checken:
■ Gibt es mehrere – darunter auch kundenfreundliche – Zahlungsarten oder bleibt am Ende des Bestellvorgangs nur die Vorkasse übrig?
■ Gibt es eine überprüfbare Anbieteradresse im Impressum?
■ Werden Angebot und Preis mit allen erforderlichen Details angegeben?
■ Werden Lieferbedingungen und -kosten ausreichend dargestellt?
■ Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und darin Hinweise zum Widerruf vorhanden?
■ Wird mit einem vertrauenswürdigen Gütesiegel wie etwa „Trusted Shop Guarantee“ (Trusted Shops), „s@fer-shopping“ (TÜV Süd) und „Geprüfter Onlineshop EHI“ (EHI Retail Institute GmbH) geworben?
Eine zuverlässige Orientierung bieten solche Siegel jedoch nur, indem man auf das Logo klickt und dadurch auf die Homepage des Prüf-Unternehmens weitergeleitet wird.
Ob eine Seite seriös ist, lässt sich kostenlos im Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen prüfen: www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder-71560. Der Finder sucht mittels einer künstlichen Intelligenz ständig gezielt nach Fakeshops im Internet.
Dazu werden verschiedene Merkmale, die sehr oft bei unseriösen Shops zu finden sind, geprüft – etwa ein fehlendes Impressum, eine Umsatzsteuer-ID, die es gar nicht gibt, aber auch technische, sprachliche und strukturelle Merkmale.
Nutzer geben auf der Seite die Internet-Adresse des Shops ein, für den sie sich interessieren, und erhalten nach wenigen Sekunden ein Ergebnis in Ampel-Form: Rot bei einer eindeutigen Warnung, gelb als Hinweis, vor der Bestellung zunächst genauer hinzusehen und grün, wenn alles in Ordnung ist. WS